Eine Anleitung in 5 Schritten: Vom Gartenhaus zur Hühnervilla

Ein tägliches frisches Ei – das ist der Wunsch vieler Menschen, die Hühner halten möchten. Doch Hühner haben ihre eigenen Bedürfnisse, wenn es um ihr Wohlbefinden geht. Neben Futter und Auslauf benötigen sie vor allem einen sicheren und gemütlichen Unterschlupf für die Nacht. Wenn du ein ungenutztes Gartenhaus besitzt oder planst, eines zu erwerben, kannst du es mit nur wenigen Schritten in eine Hühnervilla umbauen.

Schritt 1: Fenster und Wände

Hühner sind robuste Tiere und die meisten Rassen gehen auch bei kälteren Temperaturen gerne nach draußen. Was sie jedoch nicht mögen, ist Zugluft während der Nacht. Daher ist es empfehlenswert, dass die Wände des Hühnerhauses gut verschlossen sind, um Zugluft und Ritzen zu vermeiden. Gleichzeitig sollte das Hühnerhaus nicht komplett abgedichtet sein, da dies zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit führen kann, die wiederum Schimmel begünstigt. Ideal ist es, wenn der Stall sowohl Lüftungsschlitze als auch Fenster hat. Ein Fenster, das etwa 10% der Grundfläche ausmacht, ist wichtig für das Wohlbefinden der Hühner. Bei den meisten Gartenhäusern ist dies bereits gegeben. Solltest du jedoch einen fensterlosen Schuppen umbauen, kannst du nach einem gebrauchten Fenster suchen und es vor der Dämmung der Wände einbauen. Die Lüftungsschlitze sollten von außen mit engmaschigem Hasendraht gesichert werden, um ungebetene Gäste wie Marder fernzuhalten.

Tipps für ein harmonisches Verhältnis zu den Nachbarn:
Obwohl Hühner gegen Minustemperaturen recht unempfindlich sind und sich nachts gerne in ihr Gefieder kuscheln, ist eine Dämmung des Stalls von Vorteil. Dies gilt insbesondere, wenn ein Hahn Teil der Hühnerschar ist, da Hähne gerne schon früh morgens um vier Uhr zu krähen beginnen. Durch einen nächtlichen Lichtschutz vor den Fenstern kann das Krähen des Hahns in den Sommermonaten (mit etwas Glück) etwas später einsetzen – zumindest, wenn in der Nähe kein anderer Hahn das „Konzert“ eröffnet. Selbst bei einem gedämmten Stall ist es jedoch immer ratsam, die Nachbarn zu informieren und abzusprechen.

Im Vergleich zu den meisten handelsüblichen Hühnerställen bietet ein Gartenhaus zwei große Vorteile: eine Eingangstür und eine ausreichende Raumhöhe. Diese sind weniger für die Hühner selbst, sondern vielmehr für die Menschen von Vorteil. Das Ausmisten des Stalls und der Zugang zum Hühnerhaus lassen sich im Stehen viel einfacher und rückenschonender bewerkstelligen. Für den Ein- und Ausgang der Hühner ist eine normale Tür nicht erforderlich, stattdessen empfiehlt sich eine Hühnerklappe, die einfach installiert werden kann. Hierfür wird lediglich eine Aussparung in der Wand benötigt, die mit einer (fuchs- und mardersicheren) Klappe versehen wird.

Schritt 2: Einrichtung der Legenester

Bevor du dich um die Innenausstattung der Hühnervilla kümmerst, solltest du noch ein wichtiges Detail bedenken: die Legenester. Hühner legen ihre Eier gerne an einem ruhigen und weich gepolsterten Ort ab. Das Nest sollte möglichst von drei Seiten und nach oben hin geschlossen sein. Eine Schicht Stroh oder weiches Heu sorgt für Gemütlichkeit und Komfort.

Eine clevere Lösung ist es, die Legenester außen am Stall anzubringen und das Dach mit Scharnieren zu versehen. So kannst du von oben auf die Eier zugreifen und dich in der Regel über frische Ware freuen. Dennoch ist es ratsam, den Stall regelmäßig auf versteckte Legenester zu überprüfen, da nicht jede Henne den vorgesehenen Ort nutzt.

Schritt 3: Eine hühnergerechte Innenausstattung

Mit geschafften Legenestern, geschützten Fenstern und isolierten Wänden geht es nun weiter mit der Innenausstattung. Hühner haben nicht viele Ansprüche in diesem Bereich. Ein Element, auf das die meisten Hühner jedoch nicht verzichten möchten, sind Sitzstangen zum Ausruhen und Schlafen. Die Höhe der Sitzstangen hängt von der Rasse der gehaltenen Hühner ab. Es ist wichtig zu beachten, dass es nicht darauf ankommt, wie hoch die Hühner fliegen könnten, sondern welche Belastung auf ihre Beine beim Herunterspringen zukommt. Einige schwere Rassen wie beispielsweise die großen Orpingtons bevorzugen es, auf dem Boden zu schlafen. Wenn du Sitzstangen installierst, biete unterschiedliche Höhen an und achte darauf, dass genügend Platz für alle Tiere vorhanden ist. In der Regel fühlt sich die gesamte Hühnerschar auf Augenhöhe am wohlsten.

Eine Möglichkeit besteht darin, einen Futtertrog und einen Wasserspender in die Ausstattung des Hühnerhauses einzubeziehen. Viele Hühnerhalter entscheiden sich dafür, diese Elemente im Freien zu platzieren. Sollte jedoch eine Aufstallungspflicht erlassen werden, müssen die Tiere im Inneren bleiben. Dies erfordert einen Stall, der Tageslicht, ausreichend Platz und eine saubere Futterstelle bietet. Es ist am besten, dies bereits bei der Planung zu berücksichtigen.

Für die Einstreu im Stall bieten sich grobe Holzschnitzel, Hanf- oder Dinkelstreu an.

Schritt 4: Vorbeugung gegen Milben

Die Hühnervilla im Gartenhaus ist fast bereit für den Einzug. Es fehlen nur noch ein paar Details, wie zum Beispiel die Vorbeugung gegen die gefürchtete Rote Milbe. Diese Parasiten setzen sich gerne in Ritzen und Ecken fest, von denen ein Gartenhaus aus Holz in der Regel einige aufweist. Um einer Milbenplage vorzubeugen, kannst du Kieselgur in die Ritzen streuen. Zusätzlich ist es wichtig, die Kotbretter oder -wannen regelmäßig zu reinigen, um eine gute Hygiene im Stall aufrechtzuerhalten.

Schritt 5: Smart Home für Hühner

Wenn du möchtest, kannst du deine Hühnervilla noch „intelligenter“ machen, indem du einen automatischen Hühnerpförtner installierst. Dieser öffnet den Stall am Morgen und schließt ihn am Abend automatisch. Der Hühnerpförtner ist mit einem Lichtsensor ausgestattet, der erkennt, ob es hell oder dunkel ist. Ein integrierter Motor steuert dann die Bewegung der Hühnerklappe.

Eine ideale Ergänzung ist die Verwendung eines Timers. Damit kannst du die Öffnungszeit morgens unabhängig von der Helligkeit einstellen, z. B. um 8 Uhr, und die Schließung bei Einbruch der Dämmerung programmieren. Dies funktioniert gut, da Hühner in der Nacht von selbst in den Stall zurückkehren. Dennoch ist es ratsam, in den ersten Abenden einen Blick darauf zu werfen, ob alle Hühner rechtzeitig im Haus sind.

Fertig! Aus deinem Gartenhaus ist eine gemütliche und sichere Hühnervilla entstanden. Jetzt fehlen nur noch die Hühner. Aber wie viele passen eigentlich hinein? Es sollten maximal zwei bis drei Tiere pro Quadratmeter Stallfläche sein. Die meisten Gartenhäuser bieten also mehr als genug Platz für deine gefiederten Freunde.

Die Vorzüge eines Hühnerstalls im eigenen Garten

Ein Hühnerstall im eigenen Garten kann das Leben ungemein bereichern und bietet zahlreiche Vorteile. Besonders wenn Kinder im Haushalt leben, können sie viel über das Leben lernen, indem sie sich aktiv um die Hühner kümmern. Selbst in urbanen Gebieten kann die Hühnerhaltung zur Selbstversorgung beitragen, indem frische Eier und möglicherweise Fleisch gewonnen werden. Mit einem halben Dutzend Hühnern kann man bereits ein schönes Hobby pflegen, aber je mehr Hühner man hält, desto eher kann man die Kosten für Anschaffung, Stall und Futter amortisieren. Eine größere Hühnerschar erfordert nicht unbedingt mehr Arbeit als nur wenige Hühner, aber sie produziert eine Fülle von Eiern oder Jungtieren, die sich gewinnbringend verkaufen lassen.

Die Einbindung der Nachbarn

Die Hühnerhaltung kann jedoch bei manchen Nachbarn auf Unverständnis stoßen, da das Gackern der Hühner als störend empfunden wird. In Deutschland sind Klagen wegen Ruhestörung keine Seltenheit, besonders wenn ein Hahn im Hühnerstall sein besonders kraftvolles Organ zum Krähen nutzt. Doch dieses Problem lässt sich vermeiden, indem man sich vorher mit den Nachbarn abspricht und ihre Bedenken ernst nimmt. Indem man ihnen mögliche Vorteile wie frische Frühstückseier in Aussicht stellt, kann man die Situation entschärfen und die Akzeptanz erhöhen. Eine weitere Maßnahme zur Vermeidung von Konflikten ist der Einsatz einer elektronischen Hühnerklappe, die sich erst öffnet, wenn die Nachbarn und der Halter bereits aus dem Haus sind.

Die wesentlichen Bestandteile eines Hühnerstalls

Um den Hühnern eine artgerechte Umgebung zu bieten, gibt es einige essenzielle Elemente, die in einem Hühnerstall nicht fehlen dürfen. Zunächst sollte der Schlafbereich mit Sitzstangen ausgestattet sein, da Hühner instinktiv auf erhöhten Plätzen schlafen, um sich vor potenziellen Fressfeinden zu schützen. Die Sitzstangen sollten sich in einer Höhe von 40 Zentimetern bis zu einem Meter befinden und den Hühnern ausreichend Platz zum Schlafen bieten. Zusätzlich ist es vorteilhaft, die Stangen in verschiedenen Höhen anzubringen, da jedes Huhn seine bevorzugte Position hat.

Unter den Sitzstangen sollten Kotbretter platziert werden, um eine einfache Reinigung des Stalls zu ermöglichen. Für die Verpflegung der Hühner sind Trog und Tränke unverzichtbar. Ein Sandbad im Stall ermöglicht es den Hühnern, ihr Gefieder zu säubern und Parasiten loszuwerden. Spezielle Brutplätze unterstützen die Hühner beim Eierlegen, während Grit, kleine Steinchen, als Verdauungshilfe und zur Stärkung des Knochenaufbaus dient.

Der Auslauf ist ein weiterer wichtiger Aspekt für glückliche Hühner. Eine artgerechte Haltung erfordert eine Freilauffläche von mindestens 10 Quadratmetern pro Huhn. Dabei ist es wichtig, den Auslauf sicher vor Fressfeinden zu gestalten, indem man einen ausbruchsicheren Zaun errichtet. Gleichzeitig müssen Flugversuche der Hühner berücksichtigt werden, indem der Schutzzaun eine Höhe von ein bis zwei Metern hat, abhängig von der Hühnerrasse.

Das Zusammenspiel dieser Elemente gewährleistet eine artgerechte und erfolgreiche Hühnerhaltung im eigenen Garten, die nicht nur frische Eier und vielleicht Fleisch liefert, sondern auch eine lehrreiche und bereichernde Erfahrung für die ganze Familie sein kann.

Hühnerhaltung und der Schutz vor Fressfeinden

Um die Sicherheit der Hühner zu gewährleisten, ist es wichtig, sie vor potenziellen Fressfeinden zu schützen. Besonders Marder, Füchse und große Raubvögel haben es auf Hühner abgesehen. Der clevere Rotfuchs ist ein geschickter Jäger mit exzellentem Gehör, einem phantastischen Geruchssinn und scharfen Augen, die ihm auch in der Dunkelheit eine gute Sicht ermöglichen. Wenn ein Rotfuchs in der Nähe des Hühnerstalls lebt, wird er schnell auf die Hühner aufmerksam und nach Möglichkeiten suchen, sich ein leckeres Mahl zu verschaffen. Hühnerhalter sollten daher vorsichtig sein und sicherstellen, dass der Hühnerstall über einen festen Boden verfügt, um das Graben von Füchsen zu verhindern.

Ein weiterer Aspekt ist die Jagd der Greifvögel, die tagsüber auf Beute aus sind. Hier kann der Hahn oder die Oberhenne eine wichtige Rolle spielen, indem er die übrige Schar vor der Anwesenheit eines Greifvogels warnt. Zusätzlich können sogenannte „Greifvogel-Abwehrkugeln“ eingesetzt werden, die glänzende Kugeln sind und das Spiegelbild des Greifvogels imitieren, um ihn abzuschrecken.

Die Sicherheit der Hühner sollte immer oberste Priorität haben, und mit den richtigen Schutzvorkehrungen können Hühnerhalter ihre gefiederten Freunde vor Fressfeinden bewahren und ihnen ein glückliches und sorgenfreies Leben ermöglichen.

Gartenhühner – Die Bedeutung von Paragraphen, Seuchenschutz und Stallhygiene


Hühner im eigenen Garten zu halten, ist eine faszinierende Erfahrung. Wer sich für die Hühnerhaltung interessiert, sollte sich jedoch bewusst sein, dass er Verantwortung für das Wohlergehen der Tiere trägt. Die Freude, die uns die Hühner bereiten, und die frischen Eier, die wir gerne zum Frühstück genießen, gehen mit der Pflicht einher, für das Wohlbefinden der gefiederten Lebewesen bestmöglich zu sorgen.

Die rechtlichen Bestimmungen rund um die Hühnerhaltung

Hühner gehören zu den Kleintieren, daher ist ihre Haltung auch in Wohngebieten erlaubt. Dennoch ist es ratsam, vor der Anschaffung mit den Nachbarn zu sprechen, um Konflikte zu vermeiden.

Die richtigen Haltungsbedingungen

Eine artgerechte Hühnerhaltung bedeutet, die Hühner in einer Gruppe zu halten und ihnen täglich Auslauf zu ermöglichen. Es wird empfohlen, pro Huhn eine Auslauffläche von 20 Quadratmetern bereitzustellen, um die Fläche zu schonen und neues Gras nachwachsen zu lassen. Je nach Standort ist es ratsam, den Auslauf mit Netzen nach oben zu schützen, um Angriffe von Raubvögeln zu verhindern.

Der Besatz im Stall sollte nicht mehr als 9 Hennen pro Quadratmeter betragen, wobei es tiergerechter ist, die doppelte Fläche pro Henne zur Verfügung zu stellen. Der Stall sollte mit Legenestern und Sitzstangen ausgestattet sein. Es wird empfohlen, die Gesamtlänge der Sitzstangen mit 30 cm pro Huhn zu berechnen, damit alle Tiere gleichzeitig darauf ruhen können. Für maximal 7 Hennen sollte jeweils ein Legenest vorhanden sein. In der Praxis hat es sich bewährt, für jeweils 3-5 Hühner ein Legenest anzubieten, abhängig vom Legeeifer der Tiere. Frisches Wasser und Futter müssen jederzeit zugänglich sein, und es sollte auch eine Möglichkeit für die Körperhygiene der Hühner in Form eines Sand- oder Staubbades vorhanden sein.
Detaillierte Informationen zu den Bestimmungen finden sich in § 2 des Tierschutzgesetzes und den §§ 3 und 4 der Tierschutznutztierhaltungsverordnung.

Künstliche Beleuchtung im Stall ist nicht vorgeschrieben, kann aber besonders im Winter, wenn die Tage kürzer sind, von Vorteil sein. Sie erleichtert die Stallkontrolle, Reinigung und kann die Legepause verkürzen. Es ist wichtig, auf flimmerfreie Leuchtmittel zu achten, da Hühner empfindlich auf das Flimmern herkömmlicher Leuchtmittel reagieren.

Alle herkömmlichen Leuchtmittel, die mit Wechselstrom betrieben werden, flimmern mehr oder weniger, unabhängig davon, ob wir dies mit bloßem Auge sehen können oder nicht. Die Wahrnehmungsgrenze des Flimmerns liegt beim Menschen bei etwa 100 Hz oder darunter. Hühner können jedoch Frequenzen bis zu 160 Hz wahrnehmen, daher ist es wichtig, im Hühnerstall auf flimmerfreie Beleuchtung zu achten. Es ist ein verbreiteter Irrglaube, dass nur Leuchtstoffröhren flimmern, während LED-, Halogen- und Glühbirnen flimmerfrei sind. Dies ist jedoch nicht zutreffend.

Sie können leicht selbst herausfinden, ob eine LED-Lampe flimmert, indem Sie den „Kamera“-Modus Ihres Smartphones verwenden und das Objektiv nahe an die Lichtquelle halten. Wenn die Darstellung auf dem Monitor in helle und dunkle Streifen unterteilt wird, flimmert das Licht. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, betreiben Sie eine LED-Lampe mit Gleichstrom oder verwenden Sie eine herkömmliche Glühbirne.

Seuchenschutzmaßnahmen

Da Hühner zu den Nutztieren gehören, ist es erforderlich, ihre Haltung anzumelden. Dies gilt auch für die Hobbyhaltung, unabhängig von der Bestandsgröße (Meldepflicht gemäß § 26 Abs. 1 der Viehverkehrsverordnung). Die genauen Anmeldeverfahren können je nach Bundesland oder Landkreis variieren. In einigen Regionen genügt eine Anmeldung an einer zentralen Stelle, die alle relevanten Informationen an andere zuständige Stellen weiterleitet, während an anderen Orten eine separate Registrierung erforderlich ist. In jedem Fall müssen drei Ämter informiert werden:

• Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
• Veterinäramt
• Tierseuchenkasse

Die erforderlichen Informationen und Formulare finden Sie auf der Website Ihrer Stadt- oder Kreisverwaltung.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten oder das Veterinäramt weist Ihnen eine Betriebsnummer zu, mit der Sie sich bei der Tierseuchenkasse anmelden können. Der jährliche Beitrag, der pro Huhn von der Tierseuchenkasse erhoben wird, beträgt in der Regel weniger als drei Euro. An vielen Orten wird für Bestände unter einer bestimmten Größe überhaupt kein Beitrag erhoben. Die Registrierung ist jedoch unerlässlich, um im Falle einer Infektion, die von externen Quellen eingeschleppt wurde oder sich im eigenen Bestand ausbreitet, abgesichert zu sein.

Bestandsregister führen

Jeder Geflügelhalter, egal ob gewerblich oder aus Freude an der Haltung, ist verpflichtet, ein Bestandsregister zu führen. Dies kann entweder in Form eines physischen Registers oder elektronisch, z. B. in einer Excel-Tabelle, geschehen. Das Bestandsregister sollte alle Zu- und Abgänge im Bestand mit den Adressen der Verkäufer bzw. Käufer enthalten. Diese Unterlagen müssen für einen Zeitraum von 3 Jahren aufbewahrt werden. Die Pflicht zur Führung eines Bestandsbuches ist in § 2 Abs. 2 der Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest festgelegt. Zusätzlich kann das Bestandsbuch auch zur Dokumentation von Behandlungen des Bestands oder einzelner Hühner mit Arzneimitteln verwendet werden, um die Übersicht zu behalten.

Nachweispflicht bei Medikamentengaben

Gemäß der Tierhalter-Arzneimittelanwendungs- und Nachweisverordnung (THAMNV) ist jeder Nutztierhalter verpflichtet, Medikamentengaben zu dokumentieren. Bewahren Sie daher alle Nachweise über tierärztliche Behandlungen und/oder den Erwerb verschreibungspflichtiger oder apothekenpflichtiger Arzneimittel sowie deren Verabreichung auf. Die Aufbewahrungspflicht für diese Nachweise beträgt 5 Jahre.

Impfpflicht

Alle Hühner, unabhängig davon, ob sie gewerblich oder als Hobby gehalten werden, müssen gegen die Newcastle-Krankheit (auch als atypische Geflügelpest bekannt) geimpft werden. Die Impfung sollte gemäß den Angaben des Impfstoffherstellers über das Trinkwasser erfolgen, um einen kontinuierlichen Schutz der Tiere zu gewährleisten. Den Impfstoff erhalten Sie von Ihrem Tierarzt oder als Mitglied eines Geflügelzuchtvereins auch über den Verein. Die Impfpflicht ergibt sich aus § 7 Abs. 1 der Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest und die Newcastle-Krankheit.

Verkauf von Eiern

Wenn Sie einen Überschuss an Eiern haben und diese abgeben möchten, sei es an Freunde, Bekannte oder andere Personen, entgeltlich oder unentgeltlich, müssen Sie die Vermarktungsnormen für Eier gemäß der Verordnung (EG) 589/2008 beachten. Hier sind die wichtigsten Bestimmungen für den Verkauf von Eiern aus der Hobbyhaltung:

Die abgegebenen Eier müssen aus eigener Erzeugung stammen. Wenn Sie die Eier direkt auf dem Hof oder über den Verkauf an der Tür an den Endverbraucher zum Eigenbedarf abgeben, müssen sie nicht gekennzeichnet werden.
Generell sollten die Eier nicht gewaschen oder anderweitig gereinigt werden, da dies die Schutzschicht der Schale beschädigen kann, die das Eindringen von Bakterien verhindert. Bis zur Abgabe sollten die Eier sauber, trocken, frei von Fremdgerüchen gelagert und vor Sonneneinstrahlung geschützt werden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum beträgt 28 Tage nach dem Legen. Ab dem 18. Tag nach dem Legen sollten die Eier bei einer Temperatur von +5 bis +8 Grad gelagert und transportiert werden. Ab dem 21. Tag nach dem Legen dürfen sie nicht mehr verkauft werden. Der Verkauf von schmutzigen, beschädigten oder gebrochenen Eiern ist nicht gestattet. Gebrauchte Eierkartons sollten nicht wiederverwendet werden.

Unerlaubte Futtermittel

Gemäß der Verordnung (EG) Nr. 999/2001 ist es untersagt, Nutztieren Proteine von Säugetieren zu verfüttern, mit Ausnahme von Milch und Milchprodukten. Daher ist es nicht erlaubt, Hühnern Fleischreste aus der Küche oder ungenutztes Katzenfutter zu geben. Proteine tierischen Ursprungs wie Eier, Fisch, Mehlwürmer und Gammarus sind von dieser Einschränkung nicht betroffen.

Hygiene im Hühnerstall

Neben einem großen, abwechslungsreichen Auslauf ist ein sauberer Hühnerstall die Grundlage für gesunde Hühner. Es ist nicht erforderlich, den Stall täglich vollständig zu reinigen, aber einige regelmäßige Arbeiten sollten durchgeführt werden:

[tabs style=“2″][tab title=“Reinigung von Futterbehältern und Tränken“ icon=“moon-forward“]Reinigen Sie die Futterglocke oder -rinne sowie die Tränke immer gründlich, bevor Sie sie erneut befüllen.[/tab]
[tab title=“Entleerung der Kotwannen“ icon=“moon-forward“]Leeren Sie die Kotwannen mindestens alle zwei Tage oder entfernen Sie die Exkremente aus dem Stall, falls keine Kotwannen vorhanden sind. Achten Sie dabei auf Veränderungen im Kot, da einige Hühnerkrankheiten frühzeitig durch auffällige Kotkonsistenz erkannt werden können.[/tab]
[tab title=“Austausch der Einstreu“ icon=“moon-forward“]Sofern Sie nicht die Tiefstreu-Methode anwenden, sollten Sie darauf achten, dass immer frische Einstreu im Stall vorhanden ist. Wechseln Sie mindestens einmal im Monat die Einstreu und die Nester komplett aus. Vor allem in der warmen Jahreszeit ist es ratsam, danach Kieselgur auszubringen, um Milbenbefall vorzubeugen. Stäuben Sie besonders Ecken, Ritzen und Legenester mit Kieselgur ein.[/tab]
[tab title=“Jährliche Grundreinigung“ icon=“moon-forward“]Einmal im Jahr sollten Sie den Hühnerstall komplett reinigen. Räumen Sie dazu den Stall vollständig aus und reinigen Sie alle Wände und Böden mit Seifenlauge.[/tab]
[tab title=“Desinfektion des Stalls“ icon=“moon-forward“]Nach der Komplettreinigung sollten Sie alle Flächen desinfizieren. Lüften Sie den Stall anschließend gründlich, um Gerüche zu beseitigen.[/tab]
[tab title=“Anstrich mit Kalkfarbe und Ausstäuben mit Kieselgur“ icon=“moon-forward“]Streichen Sie die Innenwände des Stalls einmal im Jahr mit Kalkfarbe. Der Kalkanstrich hilft dabei, Schädlinge fernzuhalten. Anschließend sollten Sie alle Flächen, Ecken und Ritzen mit Kieselgur einstäuben.[/tab][/tabs]

Praxistipps: Folgende Produkte haben sich bei uns für die Stallhygiene bewährt …

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Gartenhühner – Die Gestaltung von Auslauf und Voliere

Die Haltung von Hühnern erfordert sorgfältige Planung sowohl für den Stall als auch für den Auslauf, sei es im Garten oder in einem separaten Bereich. Bei der Planung müssen sowohl die gesetzlichen Bestimmungen zur Tierhaltung als auch die örtlichen baurechtlichen Vorschriften berücksichtigt werden. Die Haltungsbedingungen für die gewerbliche Geflügelzucht werden durch die „Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung“ (kurz: TierSchNutztV) geregelt. Diese Verordnung legt den Maximalbesatz pro Quadratmeter Stall und die Mindestauslauffläche pro Huhn fest und berücksichtigt auch die Massentierhaltung.

Bei der Bodenhaltung dürfen neun Hennen pro Quadratmeter Stall gehalten werden, ohne zusätzlichen Auslauf. Bei der Freilandhaltung sind es ebenfalls neun Hennen pro Quadratmeter Stall, jedoch mit zusätzlichen vier Quadratmetern Auslauf pro Henne. In der Biohaltung dürfen sich maximal sechs Hennen einen Quadratmeter Stall teilen, während pro Henne vier Quadratmeter Auslauf zur Verfügung stehen müssen.

Auch bei privaten Hühnerställen sollten die Mindestanforderungen der Biohaltung nicht unterschritten werden. Besonders die Stallfläche sollte großzügig bemessen sein. Für die Hobbyhaltung empfiehlt sich eine Stallfläche von einem Quadratmeter pro drei Hühner (oder fünf Zwerghühnern oder 20 Küken). Der Stall sollte jedoch nicht zu groß sein, da die Körperwärme der Tiere in einem kleinen Raum im Winter besser für eine ausreichende Raumtemperatur sorgt. Ein überdimensionierter Stall führt außerdem zu einem höheren Einstreuverbrauch.

Bei der Planung von Hühnerställen und Ausläufen ist auch die Geflügelpestverordnung relevant, die auf Basis des Tierseuchengesetzes erlassen wurde. Diese Verordnung ist wichtig, da sie im Falle einer Seuche wie der Vogelgrippe die Grundlage für eine Aufstallungspflicht in der Region bildet. Um den Vorgaben gerecht zu werden, sollten Hühner neben einem geschlossenen Stall auch Zugang zu einem überdachten Bereich haben, der als Kaltscharrbereich dient. Ein Freilaufbereich im Garten erfüllt nicht die Anforderungen, daher ist der Bau einer festen Voliere äußerst sinnvoll.

Die Voliere für zufriedene Hühner

Bei einem geschlossenen Gehege mit festem Dach gelten dieselben baurechtlichen Vorschriften wie für den Hühnerstall. Die genauen Bestimmungen können je nach Gemeinde und Baugebiet variieren. Um genaue Informationen über die erlaubte Größe und die vorgeschriebenen Abstandsflächen zu den Grundstücksgrenzen zu erhalten, empfiehlt es sich, mit dem örtlichen Bauamt zu sprechen. Auch für eine Voliere gelten die Anforderungen an das Platzangebot pro Huhn, wobei die Flächen von Hühnerhaus und angeschlossenem Gehege addiert werden können.

Bei der Gestaltung der Voliere müssen auch die Vorschriften zum Seuchenschutz beachtet werden. Im Falle einer Stallpflicht muss der Kontakt zwischen Nutz- und Wildtieren verhindert werden, um die Übertragung von Krankheitserregern auszuschließen. Ausscheidungen von Wildvögeln dürfen nicht in den Stallbereich gelangen und umgekehrt. Daher sollte die Voliere ein geschlossenes Dach mit Überstand haben.

Ein Gartenhaus als Hühnerstall mit Voliere nutzen

Für diejenigen, die einen soliden Hühnerstall für etwa ein Dutzend Hühner planen, aber wenig Erfahrung im Bau haben, kann ein Gartenhaus als „Grundgerüst“ dienen. Mit einem stabilen Fundament kann das Gartenhaus bereits ohne großen Aufwand als Hühnerstall genutzt werden. Es wird jedoch empfohlen, eine zusätzliche Dämmung anzubringen, nicht unbedingt als Kälteschutz für die Hühner (die meisten Rassen benötigen dies nicht), sondern eher als Schallschutz. Sowohl Hähne als auch Hennen können morgens recht laut sein, was nicht nur die Nachbarn stören kann.

Die Dämmung sollte an der Innenwand angebracht und mit Sperrholzplatten luftdicht abgeschlossen werden. Eine sorgfältige Abdichtung verringert im Sommer das Risiko von Milbenbefall.

Ein Gartenhaus als Basis für einen eigenen Hühnerstall muss das Projekt nicht zwangsläufig teurer machen. Ein solider selbstgebauter Hühnerstall für etwa ein Dutzend Hühner kostet im Durchschnitt rund EUR 1.200,00. Da es bereits gute Gartenhäuser für EUR 600,00 bis 900,00 zu kaufen gibt, die lediglich gedämmt werden müssen, bleibt das Budget insgesamt gleich.

Unser Tipp beim Kauf eines Gartenhauses zur Nutzung als Hühnerstall ist, alle möglichen Szenarien und Wetterbedingungen zu bedenken und nach Möglichkeit ein Gartenhaus mit Anbaudach zu wählen. Unter dem Vordach lässt sich mühelos eine Voliere errichten. Ein Gartenhaus mit Anbaudach und einer Eckeingangstür ist ideal, da der Zugang zum Stall überdacht ist und neben der Tür eine überdachte Voliere eingerichtet werden kann.

Für die Sicherheit der Hühner ist es wichtig, dass der Boden der Voliere so beschaffen ist, dass die Hühner keinen Durchschlupf freischarren können und potenzielle Beutegreifer nicht eindringen können. Hierfür können einbetonierte Pfosten und Kantensteine verwendet werden. Bei Gartenhäusern ist es selbstverständlich, dass das Fundament gut verfestigt ist. Eine Bodenplatte aus Beton oder Pflasterplatten ist auch für den Volierenbereich eine gute Wahl, da sie die beste Lösung in Bezug auf Ein- und Ausbruchsicherheit bietet, auch wenn sie etwas aufwendiger ist. Eine Sandschicht von mindestens zehn (besser 20) Zentimetern Höhe auf der Bodenplatte ermöglicht regelmäßige Reinigungen und bei Bedarf den vollständigen Austausch. Für die Seiten der Voliere eignet sich ein Drahtgitter mit möglichst geringer Maschenweite – maximal ein Zentimeter wird als sicher angesehen.

Die passende Einfriedung für Voliere und Freilauf

Wer eine Voliere anlegen möchte und einen Garten hat, in dem die Hühner frei laufen können, muss auch entscheiden, welches Zaunbaumaterial am besten geeignet ist. Maschendrahtzaun erfüllt sicherlich alle Anforderungen und ist zudem sehr preiswert. Allerdings ist seine Montage etwas schwieriger, da er gespannt sein muss, um die nötige Festigkeit zu gewährleisten. Das erfordert zusätzliche Arbeit und stabile Pfosten, die im Boden einbetoniert werden müssen.

Zaunelemente wie Doppelstabmatten sind deutlich einfacher zu montieren, aber dafür auch teurer. Je nach Ausführung bringen sie ein gewisses Eigengewicht mit sich, weshalb stabile Zaunpfosten erforderlich sind, am besten solche, die im Boden einbetoniert sind. Eine gute Alternative sind sogenannte 3D-Stabmatten. Sie sind leichter als Doppelstabmatten und erlangen ihre Stabilität durch drei vertikale Sicken, die den Zaunfeldern eine höhere Verwindungssteife verleihen. Einstab- oder 3D-Stabmatten benötigen im Grunde nicht einmal Pfosten, sondern können sogar gegeneinander gestellt und einfach mit Kabelbindern verbunden werden, solange sie in einem Winkel von maximal etwa 120 Grad zueinander stehen. Zaunpfosten können problemlos mit Einschlaghülsen in den Boden gesetzt werden. 3D-Stabmatten eignen sich daher auch hervorragend, um vorübergehende Lösungen zu schaffen, falls die Hühner vorübergehend umziehen oder getrennt werden müssen.

Das Stichwort „Provisorium“ kann auch in Bezug auf das Baurecht nützlich sein: Je nach Lage des Grundstücks können Einfriedungen (bau-)genehmigungspflichtig sein. In der Regel stellen mobile Geflügelzäune kein Problem dar, jedoch können fest verankerte oder für einen längeren Zeitraum installierte Zäune (ebenso wie Hecken) eine Baugenehmigung erfordern.

Zubehör für den Bau des Auslaufs

Je nach gehaltener Hühnerrasse und den vor Ort vorkommenden Raubtieren ist der Aufwand für die Einfriedung des Auslaufs unterschiedlich. Im Fall unserer Zwerg-Orpingtons haben sich einfache und kostengünstige Lösungen bewährt:

Zaun:

  • Geflügelnetz von Pieloba
  • (Ersatz-)Pfähle mit Doppelspitze von VOSS.farming
  • (für höhere Einzäunung) Baustahlstäbe mit einem Durchmesser von 16 mm (erhältlich beim Stahlhändler oder online)

Türen im Zaun:

  • Zaunpfosten (aus dem Baumarkt oder Gartencenter)
  • Fenderösen als „Türband“
  • Einstabmatten als „Türblatt“

Abtrennungen und Pferch zum Einfangen:

  • Einstabmatten, die mit wiederverwendbaren Kabelbindern verbunden werden

Mit Einstabmatten lassen sich sehr flexibel Abtrennungen zwischen den einzelnen Auslaufbereichen schaffen, sodass Wechselweiden ermöglicht werden. Selbst auf kleinstem Raum können „Schleusen“ geschaffen werden, die es ermöglichen, die Hühner je nach Bedarf in den einen oder anderen Auslaufbereich zu führen. Ein Mühlespiel kann als Inspiration für eine effiziente Anordnung dienen.

Test-Bericht: Hentronix Hühnerstall-Pförtner

Bei der Planung unseres Hühnerstalls entschieden wir uns bewusst für zwei Hühnerklappen – eine vertikale Schiebetür auf der linken Seite und eine horizontale auf der rechten Seite. Dadurch konnten wir den Stall in zwei Bereiche aufteilen und eine Wechselweidenhaltung mit getrennten Zugängen zu den Ausläufen ermöglichen. Um den Alltag mit den Hühnern so einfach wie möglich zu gestalten, wollten wir beide Klappen mit elektronischen Hühnerstall-Pförtner ausstatten.

Für vertikale Hühnerklappen gibt es einige Anbieter von elektronischen Öffnern auf dem Markt. Doch für unsere horizontale Klappe mussten wir ausgiebig recherchieren. Ein Fenster direkt über der Wandöffnung verhinderte die Montage einer vertikalen Schiebetür auf einer der Stallseiten. Zudem wollten wir einen Schutz gegen Schlagregen und Wind, was sich bei einer horizontalen Schiebetür einfacher realisieren ließ.

Nachdem wir Videos auf US-amerikanischen YouTube-Kanälen über den Eigenbau von Hühnerstall-Pförtner mit horizontaler Klappenführung entdeckten, suchten wir nach englischsprachigen Keywords und stießen auf den englischen Anbieter Hentronix, der Hühnerstall-Pförtner auch für horizontale Schiebetüren anbot.

Die Besonderheiten des Hentronix Hühnerstall-Pförtner

Dieser automatische Hühnerklappen-Öffner unterscheidet sich deutlich von anderen auf dem Markt erhältlichen Modellen. Der Hentronix Hühnerstall-Pförtner überzeugte uns durch sein durchdachtes Design und seine Zuverlässigkeit. Mit einem fairen Preis von etwa €160 zzgl. Mwst. erhielten wir ein hochwertiges Produkt, das mit einem Solarmodul unabhängig vom Stromnetz funktioniert und vielseitig anpassbar ist. Selbst für Elektronikenthusiasten, die ein ähnliches Gerät selbst bauen wollen, dürfte es kaum günstiger sein als das „Rundum-Sorglos-Paket“ von Hentronix. Doch genug der Lobeshymnen, kommen wir zu den Details:

Der elektronische Hühnerstall-Pförtner von Hentronix besteht hauptsächlich aus drei bzw. vier Elementen:

  • Steuerungseinheit mit Dämmerungssensor
  • Mechanik
  • Photovoltaik-Modul
  • regendichte Box für einen Akku
  • optional: passender, vorgeladener 12V-Akku mit Ladekabel zum Anschluss an die Steckdose (inkl. Adapter für deutsche Steckdosen); alternativ: Set zum dauerhaften Anschluss ans Stromnetz.

Hinweis am Rande: Über das Photovoltaikmodul wird Strom gewonnen, der dann irgendwo gespeichert werden muss. Wer sich gegen die Mitbestellung eines Akkus entscheidet, braucht also dennoch einen Akku aus anderer Quelle.

Funktionsweise des Hentronix Hühnerstall-Türöffners

Der Klappenöffner von Hentronix wird über einen Timer und Lichtsensor gesteuert. Die Klappe öffnet sich mit der Morgendämmerung (10 Minuten nach der offiziellen Sonnenaufgangszeit) und schließt sich mit der Abenddämmerung. Falls die Klappe morgens zu einem späteren Zeitpunkt öffnen soll, kann die Öffnungszeit durch kurzfristiges Erzeugen eines Magnetfeldes (durch Streichen über die Steuerungseinheit mit dem mitgelieferten kleinen Magneten) individuell eingestellt werden. Wie bei den Klappenpförtnern anderer Hersteller funktioniert das Schließen am Abend über den Sensor. Das Einstellen einer Uhrzeit zum Schließen wäre ohnehin nicht sinnvoll, da sich die Hühner am Licht orientieren, wenn sie zurück in den Stall gehen. Sollte eine abweichende Einstellung nötig sein, reicht es aus, den Hersteller um eine entsprechende Umprogrammierung zu bitten.

Der Hentronix Hühnerstall-Pförtner ist sowohl für vertikale als auch horizontale Schiebetüren und Türen mit seitlichem Anschlag geeignet. Horizontale Schiebetüren lassen sich besonders gut durch einen Windfang schützen, wenn sie außen am Stall montiert sind. Daher ist es positiv, dass Hentronix auch für diese Türvariante eine Lösung zum elektronischen Öffnen und Schließen bietet. Für Ställe mit horizontalen Schiebetüren ohne ausreichend Platz zur Montage der Mechanik neben der Tür, bietet Hentronix auch eine platzsparende Ausführung zur Montage über der Tür an, ähnlich der Aufhängung von Scheunentoren zum Schieben.

Die Steuerungseinheit mit dem Lichtsensor sollte so montiert werden, dass sie abends nicht abgeschattet wird und somit nicht zu früh schließt (wir haben sie auf die Ostseite des Stalls umplatziert, da sie für unseren Geschmack eher spät schließt). Andererseits sollte sie (aufgrund der Kabellänge) maximal einen Meter von dem Platz angebracht werden, wo die Batteriebox stehen soll.

Hentronix bietet einen Akku als optionales Zubehör an, der zusammen mit dem Türpförtner bestellt werden kann. Alternativ können eigene 12V-Akkus mit einer Ladekapazität von mindestens 5Ah verwendet werden, die für ein langsames Laden und Entladen ausgelegt sind.

Unsere positiven Eindrücke

  • Die Mechanik gewährleistet eine sichere Fixierung der Klappe in geschlossener Position, wodurch sie vor nachtaktiven Räubern geschützt ist.
  • Der Ausleger des Spindelantriebs kann leicht durch Entfernen eines Splints von der Tür entkoppelt werden, um die Klappe manuell zu bewegen.
  • Die Steuerungseinheit überprüft am Morgen kurz nach dem Öffnen der Klappe den Ladezustand der Batterie. Bei Bedarf ertönt ein Piepton, und eine LED in der Steuerungseinheit blinkt blau. Laut Herstellerangaben ist ein Nachladen der Batterie – sofern das Solarmodul angeschlossen ist – nur einmal jährlich vor Wintereinbruch erforderlich und empfehlenswert.
  • Die Steuerungseinheit ist standardmäßig für den Anschluss eines Beleuchtungssystems vorbereitet (mehr dazu am Ende dieses Artikels). Beachten Sie jedoch, dass bei angeschlossener Beleuchtungseinheit häufigeres Laden des Akkus erforderlich ist.
  • Die vorbildliche und engagierte Kundenbetreuung ist bisher nur in englischer Sprache verfügbar.

Verbesserungsmöglichkeiten

  • Es wäre hilfreich gewesen, wenn ein Hinweis darauf hingewiesen hätte, dass die Steuerungseinheit und die Mechanik besser von Hand an den Stall montiert werden sollten, anstatt mit einem Akku-Schrauber. Die Edelstahlschrauben für bessere Witterungsbeständigkeit sind zwar von guter Qualität, aber andere Kleinteile aus Aluminium könnten bei der Verwendung eines Akku-Schraubers Probleme verursachen. Der Hersteller plant jedoch einen Qualitätscheck durchzuführen.
  • Eine deutliche Anmerkung, dass der Bewegungsbereich der Schiebetür auf 22 cm begrenzt ist. Ist die Türöffnung größer, wird nicht die volle lichte Höhe (bei vertikalen Klappen) oder lichte Breite (bei horizontalen Klappen) freigegeben. Im Winter kann dies von Vorteil sein, da der Stall durch die relativ kleine Öffnung nicht so schnell auskühlt. Für die meisten Hühnerhalter ist eine lichte Weite von 20 cm ausreichend, jedoch sollten diejenigen, die Brahma-Hähne in Kombination mit einer vertikalen Klappe halten, dies berücksichtigen.
  • Die Möglichkeit, den Öffnungs- oder Schließprozess währenddessen zu stoppen und gegebenenfalls eine Richtungsumkehr einzuleiten, wäre wünschenswert. Beachten Sie jedoch, dass ein automatischer Stopp erfolgt, wenn ein Gegenstand (oder Huhn) die Türöffnung blockiert.
  • Es wäre vorteilhaft, eine Ein-/Aus-Funktion am Gerät zu haben. In der aktuellen Ausführung muss zur Deaktivierung des Geräts die Verbindung mit der Batterie gelöst werden.

Eingebaute Erweiterungsoption

Die Steuerungseinheit ist für die Ergänzung durch ein Beleuchtungsset vorbereitet, und der Anschluss erfolgt laut Herstellerangaben problemlos. Die Steuerungseinheit misst die Zeitspanne des Tages mit ausreichender Beleuchtung und schaltet morgens vor der Klappenöffnung die Beleuchtung für die fehlende Dauer ein. Wir stehen in Kontakt mit dem Hersteller, um eine Lösung für eine (Morgen-)Dämmerungssimulation zu erhalten, bei der die Beleuchtung allmählich heller wird und die Hühner nicht abrupt mit einem „Lichtschock“ aufgeweckt werden. Sobald dieses Zusatzfeature installiert und getestet ist, werden wir einen separaten Beitrag dazu veröffentlichen.

Fazit

Wir empfehlen den Hühnerklappenpförtner von Hentronix uneingeschränkt für alle Hühnerhalter mit normalgroßen Hühnern und Hühnerklappentypen aller Art. Bei Hühnern mit sehr hohem Stand könnte es dagegen eng werden. Die Unabhängigkeit vom Stromnetz dank des Solarmoduls und die Vorbereitung für den Anschluss eines Stall-Beleuchtungssystems sind große Pluspunkte. Auch die sichere Fixierung der Klappe, die ein Öffnen durch Beutegreifer verhindert, ist ein deutliches Plus. Für Hühnerhalter mit horizontal öffnenden Hühnerklappen empfehlen wir den ChickenGuard Hühnerpförtner als Alternative.

Hinweis: Wir empfehlen, einen elektronischen Türöffner – ganz gleich welchen Typs – erst dann (unbeaufsichtigt) in Betrieb zu nehmen, wenn die Hühner eine tägliche Routine entwickelt haben und zuverlässig abends alleine in den Stall gehen. Bei Gründung eines neuen Bestands oder bei Neuzugängen kann dies einige Tage dauern.

Test-Bericht: ChickenGuard Hühnerstall-Pförtner

Wer Hühner hält und nicht immer morgens und abends zur Versorgung vor Ort sein kann, kennt das Dilemma: Gerade in den kürzer werdenden Tagen kollidiert das händische Öffnen und Schließen der Hühnerklappe bei Dämmerung oft mit anderen Aufgaben und Terminen. Zudem machen Geschichten über nächtliche Beutegreifer, die den Hühnern gefährlich werden könnten, besorgt. In solchen Situationen bieten automatische Hühnerstall-Pförtner eine entlastende Lösung, indem sie das Öffnen und Schließen der Klappe für den Menschen übernehmen.

Ein besonderes Anliegen war uns die Auswahl der richtigen Pförtner für unseren Hühnerstall, der mit zwei Hühnerklappen ausgestattet ist – eine vertikale Schiebetüre auf der linken Seite und eine horizontale auf der rechten Seite. Der Grund für die zwei Türen war die Möglichkeit, die Auslaufbereiche rechts und links vom Stall abwechselnd zu beweiden und bei Bedarf einen separaten Bereich im Stall zu schaffen. Aus Sicherheitsgründen wollten wir jedoch nicht auf eine Ganzjahreslösung mit automatischen Klappen setzen, sondern vielmehr eine praxisgerechte Lösung finden.

In Deutschland sind die Klappenpförtner von Axt und Jost die bekanntesten Anbieter, da sie den Markt fest im Griff haben. Diese bieten automatische Öffner speziell für vertikale Schiebetüren an. Doch auch ein Hersteller „made in Britain“, ChickenGuard, drängt zunehmend auf den Markt. Vom Hersteller wurde uns freundlicherweise das Modell PREMIUM zur Verfügung gestellt. Dieses haben wir uns genauer angesehen, um zu sehen, wie es im Vergleich zu den etablierten deutschen Produkten abschneidet.

Funktionsweise des ChickenGuard

Der elektronische Hühnerstall-Pförtner von ChickenGuard besteht aus einer kompakten Box mit Display und drei Bedienknöpfen. Die Box enthält eine Steuerungseinheit mit Timer und optional einem Lichtsensor, einen Motor sowie eine Spule mit einer Schnur. Die Installation gestaltet sich einfach: Die Box wird oberhalb der Hühnerklappe angebracht, und das Ende der Schnur wird mit der Klappe verbunden. Morgens öffnet der ChickenGuard die Klappe langsam automatisch und schließt sie abends wieder.

ChickenGuard bietet drei verschiedene Modelle an, die sich in Bezug auf Gewichtsgrenzen und Temperaturbereiche unterscheiden. Das PREMIUM-Modell, das wir getestet haben, wird über Timer und Lichtsensor gesteuert und ermöglicht eine individuelle Einstellung der Lux-Zahl für das automatische Öffnen und Schließen.

Installation und Betrieb

Die Inbetriebnahme des ChickenGuard gestaltet sich unkompliziert, da kein Verlöten oder Verkabeln erforderlich ist. Die Steuerungseinheit wird über der Klappe an der Wand befestigt, und die Schnur wird mit der geöffneten Klappe verbunden. Zur zusätzlichen Entkoppelung haben wir einen Karabinerhaken zwischen Klappe und Schnur angebracht. Um Schutz gegen Schlagregen und Windfänge zu gewährleisten, haben wir die Schnur durch eine Abdeckleiste geführt.

Die Programmierung der Steuerungseinheit erfolgt mittels der drei Bedienknöpfe. Allerdings könnte eine klarere Anleitung mit einem Flussdiagramm die Einstellungsoptionen und -abläufe veranschaulichen.

Unsere Erfahrungen mit dem ChickenGuard PREMIUM

Das PREMIUM-Modell von ChickenGuard hat uns durch seine Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit überzeugt. Die Kombination aus Timer und Dämmerungssensor ermöglicht es, die Klappe später am Morgen zu öffnen, was besonders praktisch ist. Die individuelle Einstellung der Lux-Zahl für das automatische Öffnen und Schließen erlaubt eine Anpassung an die Umgebung des Stalls.

Besonders vorteilhaft fanden wir die Option, zwischen einem vollautomatischen und einem manuellen Betriebsmodus zu wählen. Der manuelle Modus eignet sich hervorragend, wenn nur eine der beiden Klappen geöffnet werden soll, wie es bei unserem Stall der Fall ist.

Das fast lautlose Öffnen und Schließen der Klappe war ein weiterer Pluspunkt, da es die Hühner nicht unnötig aufschreckt. Die Justierbarkeit der Öffnungsweite ermöglichte uns eine präzise Anpassung an die Bedürfnisse der Hühner, insbesondere der Küken.

Die Pluspunkte zusammengefasst:

  • besonders einfache Installation
  • Kombination aus Timer und Dämmerungssensor
  • individuelle Wahl der Luxstärke für das automatische Öffnen und Schließen
  • Wahlmöglichkeit zwischen vollautomatischem und manuellem Betriebsmodus
  • Möglichkeit jederzeit mit einem Tastendruck manuell zu öffnen oder zu schließen
  • Justierbarkeit der Öffnungsweite der Klappe
  • fast lautloses Öffnen und Schließen

Verbesserungsmöglichkeiten:

Trotz der überzeugenden Leistungen des ChickenGuard PREMIUM haben wir einige Punkte identifiziert, die noch optimiert werden könnten. Eine bessere Lesbarkeit des Displays bei Sonneneinstrahlung wäre wünschenswert, ebenso die Möglichkeit, den Öffnungs- oder Schließprozess durch Tastendruck zu unterbrechen und ggf. eine Richtungsumkehr einzuleiten. Eine vom Hersteller eingeplante Möglichkeit, die Steuerungseinheit und Klappe zu entkoppeln, wäre ebenfalls praktisch.

Fazit

Der Hühnerklappenpförtner von ChickenGuard ist eine hervorragende Wahl für jeden, der eine vertikale Schiebetür in seinem Hühnerstall hat. Besonders das PREMIUM-Modell konnte uns durch seine Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit überzeugen. Die Kombination aus Timer und Dämmerungssensor bietet eine praxisgerechte Lösung für den automatischen Betrieb. Für Hühnerhalter mit horizontal öffnenden Hühnerklappen empfehlen wir den HENTRONIX Hühnerstall-Pförtner.

Hinweis: Wir empfehlen, einen elektronischen Türöffner erst dann (unbeaufsichtigt) in Betrieb zu nehmen, wenn die Hühner eine tägliche Routine entwickelt haben und zuverlässig abends alleine in den Stall gehen. Bei Gründung eines neuen Bestandes oder bei Neuzugängen kann das ein paar Tage dauern.


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Gartenhühner – Hühnerstall planen & bauen

Während des Winters gibt es im Außenbereich nur wenig Arbeit, was es zu einer idealen Zeit für Hausbesitzer macht, Reparaturen im Haus vorzunehmen oder die Gartengestaltung zu planen. Wenn Sie darüber nachdenken, Hühner in Ihrem Garten zu halten, sind Sie bei unserer Artikelserie genau richtig. In diesem Beitrag geben wir Ihnen einige Anregungen zum Bau eines Hühnerstalls. Am Ende des Artikels finden Sie eine Liste mit allen hier erwähnten Produkten und entsprechenden Verlinkungen.

Ein Hühnerstall für 6 Hühner zum Selberbauen

Aufgrund unserer Erfahrungen mit günstigen Hühnerställen für Anfänger und unserer langjährigen Hühnerhaltung haben wir einen Stall entwickelt, der folgende Anforderungen erfüllt:

  • Platz für 6 Hühner,
  • in zwei voneinander trennbare Bereiche aufgeteilt,
  • zwei separate Ausläufe für den Außenbereich,
  • Verwendung von elektronischen Klappenpförtnern für beide Bereiche,
  • Möglichkeit zum Anbau einer überdachten Voliere,
  • ein Kaltscharraum unter dem Stall,
  • leichte Reinigung von außerhalb der Ausläufe,
  • alle Einbauten sind einzeln und leicht entnehmbar,
  • der Stall ist isoliert für Winddichtigkeit, Kälteschutz und Schalldämmung (insbesondere gegen frühmorgendliches Krähen),
  • es gibt keine Ritzen und Fugen im Inneren, um das Einnisten von Milben zu verhindern.

Modularer Aufbau des Hühnerstalls

Im Gegensatz zu vielen Bauanleitungen im Internet haben wir uns für eine modulare Leichtbauweise entschieden, bei der die einzelnen Teile – Wände, Boden und Decke – als separate Rahmen mit Sperrholzplatten vorgefertigt und dann am Bauplatz verschraubt, gedämmt und beplankt werden:

Nachdem die Teile zusammengesetzt wurden, haben wir den Stall mit Holzfaserdämmung ausgefacht und im Innenbereich eine feuchtigkeitsresistente Schalungsplatte als Boden eingesetzt. Das Dachelement haben wir mit OSB-Platten verschlossen, jedoch keine OSB-Platten im Innenbereich verwendet, um die Emission von Giftstoffen zu reduzieren. Die äußere Verkleidung des Stalls besteht aus Nut-/Federbrettern aus Fichte.

Das Bauholz haben wir in einem spezialisierten Baumarkt für Holz besorgt. Dort bekommt man die Ware in der Regel günstiger als bei Schreinereien oder Zimmereien, und die Auswahl an Produkten ist umfangreicher. Außerdem ist die Qualität oft besser als bei den großen Baumarktketten.

Für das Dach haben wir Trapez-Wellplatten aus PVC verwendet, da diese sehr witterungsbeständig, leicht und einfach zu verarbeiten sind. Alle Außenflächen des Stalls haben wir mit Osmo-Landhausfarbe gestrichen. Obwohl das Ergebnis zufriedenstellend war, würden wir bei einem nächsten Bauprojekt eher wieder die für das Hochbeet verwendete Einmallasur HSPlus von Osmo verwenden. Beide Produkte sind auf Naturölbasis hergestellt und nach dem Trocknen unbedenklich für Mensch, Tier und Pflanzen. Für den Innenbereich haben wir die Hühnerstallfarbe vom Kalkladen verwendet, die sich bereits in unserem kleinen Quarantäne-Hühnerstall bewährt hat.

Um ausreichend Licht in den Stall zu bringen, haben wir alte, doppelverglaste Holzrahmenfenster verwendet, die wir über Ebay Kleinanzeigen gefunden haben. Zusätzlich werden wir im Sommer Fensterläden als Sonnenschutz und Gitter zum Einsetzen in die offenen Fenster anbringen. Für eine gute Belüftung des Stalls haben wir Lüftungsschlitze an der Rückseite und an der Front eingebaut, die durch Gitter vor dem Eindringen von Mäusen geschützt sind. Die Öffnungen lassen sich mithilfe von Schiebern regulieren.

Optimale Ausstattung für die Hühner

Unser Stall bietet eine Fläche von 2,20 x 1,05 m, was laut allgemein anerkannten Faustzahlen für Hühnerställe ausreichend Platz für 6 Hühner bietet (dies gilt jedoch nicht für eine ausschließliche Stallhaltung, zusätzlicher Auslauf ist erforderlich!). Um den Hühnern ausreichend Sitzfläche zu bieten, haben wir zwei Sitzstangen mit je 80 cm Länge montiert. Diese sind mit Abstand zur Wand angebracht, um einem Befall durch die Rote Vogelmilbe vorzubeugen. Es hat sich jedoch in der Praxis als effektiver erwiesen, den Innenraum regelmäßig mit Kieselgur zu behandeln, um Milben zu bekämpfen.

Vogelmilben verstecken sich tagsüber in Holzritzen und greifen nachts die Tiere an. Eine gründliche Hygiene im Stall ist daher von entscheidender Bedeutung. Um möglichen Milbenbefall vorzubeugen, haben wir den Stall möglichst fugenfrei gestaltet und keine direkten Berührungspunkte zwischen den Sitzstangen und dem Boden oder der Wand gelassen. Fugen haben wir mit Sikaflex abgedichtet, einem elastischen und geruchsfreien Dichtstoff.

Ein weiterer Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die Aufstallungspflicht bei schlechter Witterung. In einem dunklen und schlecht belüfteten Stall könnten die Hühner einen „Lagerkoller“ bekommen. Daher haben wir geschützte Bereiche im Außenbereich geschaffen, in denen sich die Hühner auch bei ungünstigen Wetterbedingungen aufhalten können. Dazu gehört ein Kaltscharrraum mit Sandbad direkt unter dem Stall sowie eine überdachte und windgeschützte Voliere neben dem Stall.

Für die Aufstallungspflicht haben wir vorgesorgt, indem wir den Stall so konzipiert haben, dass alle Arbeiten wie Füttern, Eientnahme und Reinigung von außen erledigt werden können, ohne den Stall oder den Auslauf betreten zu müssen. So wird die Hygiene erleichtert, und die Hühner können in einem sauberen Umfeld gehalten werden. Rechts und links vom Stall befinden sich die Auslaufbereiche, die entweder getrennt genutzt oder verbunden werden können, je nach Bedarf für die Wechselweidenhaltung oder bei Separationsbedarf einzelner Tiere.

Um die separate Nutzung der Ausläufe zu ermöglichen und den Stall bei Bedarf in zwei Bereiche zu unterteilen, haben wir auf beiden Seiten des Stalls Hühnerklappen eingebaut. Diese sind mit Windfängen geschützt und mit elektronischen Klappenpförtnern von ChickenGuard bzw. Hentronix ausgestattet. Die Funktionsweise, Vorzüge und Kritikpunkte beider Produkte haben wir in eigenen Blogartikeln ausführlich beschrieben.

Alle Bereiche des Stalls, einschließlich des Innenraums, des Kaltscharrraums und der Voliere, wurden so gestaltet, dass sie leicht zu reinigen sind. Der Boden des Stalls besteht aus einer feuchtigkeitsbeständigen Schalungsplatte, die mit Fugendichtmasse eine nasse Reinigung ermöglicht. Unter den Sitzstangen haben wir Kotwannen mit Gittern (angfänglich Bodengitter für Taubenschläge, später zurechtgeschnittene Einzelstabmatten) angebracht, die sich in „Schubladen“ vor dem Fenster befinden und leicht entleert werden können.

Als Legenester verwenden wir die Katzentransportboxen von AniOne (erhältlich über Fressnapf). Diese bieten den Hühnern ausreichend Platz, sind leicht (und auch nass) zu reinigen und können (wenn z.B. eine Glucke mit dem Gelege (oder den geschlüpften Küken) in einen anderen Stall umziehen soll) verschlossen und umgesetzt werden. Außerdem stellen sie eine praktische Lösung und vertraute „Höhle“ dar, wenn die Notwendigkeit für den Transport zum Tierarzt besteht. Für den Einsatz der Transportboxen als Legenest ist jedoch darauf achten, dass sich kein Huhn auf das Gitter auf der Oberseite setzen kann. Andernfalls könnte dieses die Box von oben einkoten. Unsere Hühner haben die Boxen problemlos als Legenester akzeptiert und nutzen sie fleißig.

Für die Fütterung und Tränkung der Hühner haben wir eine Futterrinne an der Innenseite der Stallfront angebracht, um mehr Platz im Stall zu schaffen. Als Tränke verwenden wir im Sommer eine DIY-Lösung aus einer HT-Überschiebmuffe, Muffenstopfen und einer MaxiCup-Tränke. Im Winter dient ein Kochtopf über einem Grablicht (natürlich mit umkippsicherer Halterung) als eisfreie Tränke.

Was kostet einqualitativ hochwertiger selbstgebauter Hühnerstall?

Die Kosten für den Bau eines Hühnerstalls hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe, Bauweise und Ausstattung. Um den oben beschriebenen Stall zu bauen, müssen Sie mit Materialkosten von etwa 1.000 bis 1.200 Euro rechnen. Obwohl dies zunächst eine beträchtliche Investition erscheinen mag, erhalten Sie dafür einen stabilen und langlebigen Stall, der den Hühnern ein komfortables Zuhause bietet und die Hühnerhaltung enorm erleichtert. Ein gut gebauter Stall kann zudem Sturmböen und großer Schneelast standhalten und somit die Sicherheit der Tiere gewährleisten.

Fazit

Ein selbstgebauter Hühnerstall bietet eine großartige Möglichkeit, Ihren Hühnern ein gemütliches und sicheres Zuhause zu geben. Mit der richtigen Planung und den passenden Materialien können Sie einen Stall konstruieren, der den Bedürfnissen Ihrer Hühner optimal entspricht. Von der ausreichenden Größe über eine gute Belüftung bis hin zur leichten Reinigung und Hygiene – all diese Faktoren sind entscheidend für das Wohlbefinden Ihrer gefiederten Freunde.

Die Tipps in diesem Artikel rund um einen Hühnerstall zum Selberbauen bieten eine solide Basis, die Sie nach Ihren individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen anpassen können. Denken Sie daran, bei der Auswahl der Materialien auf Qualität und Nachhaltigkeit zu achten, damit Sie lange Freude an Ihrem selbstgebauten Hühnerstall haben werden.

Unserer Erfahrung nach ist der Bau eines eigenen Hühnerstalls nicht nur eine erfüllende DIY-Aufgabe, sondern auch eine Investition in die artgerechte Hühnerhaltung und damit in das Wohlbefinden Ihrer Hühner. Mit einem gut geplanten und liebevoll gestalteten Hühnerstall können Sie Ihre gefiederten Freunde gesund und glücklich aufwachsen sehen und täglich von den frischen Eiern profitieren. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei Ihrem eigenen Hühnerstall-Projekt!

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Test-Bericht: Billig-Stall oder Hühnerpalast?

Im Rahmen unserer Blogartikelserie über die Haltung von Hühnern im eigenen Garten haben wir bereits einige grundlegende Überlegungen mit Ihnen geteilt und Ihnen eine Auswahl an Hühnerrassen präsentiert, die auch für Anfänger geeignet sind. Wenn Sie nun Gefallen an der Idee gefunden haben, Ihre eigenen Frühstückseier aus dem Garten zu bekommen und sich entschlossen haben, das Projekt „Gartenhühner“ in Angriff zu nehmen, steht die Frage nach der geeigneten Behausung für Ihre neuen Mitbewohner an: Bevor die Hühner einziehen können, benötigen Sie selbstverständlich einen Stall.

Anfängerstall – Kauf oder Eigenbau?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Zuhause für die Hühner zu schaffen: Sie können einen Stall selbst bauen (eventuell nach einem Bauplan), einen Bausatz erwerben oder einen bereits fertigen (eventuell gebrauchten) Stall kaufen. Insbesondere wenn Sie noch nicht ganz sicher sind, ob die Hühnerhaltung das Richtige für Sie ist und Sie zunächst ausprobieren möchten, wie es so läuft, tendieren Sie wahrscheinlich eher zu einer vorgefertigten Lösung und möchten nicht viel Geld ausgeben. Dies ist auch vernünftig, da die Praxiserfahrung oft erst zeigt, welcher Stall für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist, obwohl Sie zuvor Bücher über Hühnerhaltung gelesen und in einschlägigen Foren mitgelesen haben.

Gebrauchte Ställe können den Nachteil haben, dass Sie mit dem Stall eine Kolonie roter Vogelmilben mitkaufen, die sich in den Ritzen des Stalls befinden können. Bei neuen und günstigen Bausatzställen können Sie möglicherweise unangenehme Überraschungen bezüglich der Materialqualität erleben. Dennoch kann es sich empfehlen, einen kleinen, preiswerten Stall von akzeptabler Qualität zu kaufen, um ihn zunächst zu testen und später möglicherweise als Gluckenheim oder Quarantänestall zu nutzen.

Unser Praxistest: Günstige Starter-Ställe

Wir haben zwei der günstigsten Hühnerställe, die online als Bausätze angeboten werden, einem ausführlichen Praxistest unterzogen und möchten Ihnen anhand unserer Erfahrungen zeigen, worauf Sie bei der Auswahl eines Hühnerstalls aus dem Internet achten sollten. So können Sie schon vorab die Spreu vom Weizen trennen:

Für unseren Test haben wir Ställe ausgewählt, die genügend Platz für zwei bis drei mittelgroße Hühner bieten sollten, wie es in den Herstellerangaben angegeben war. Wichtig war uns auch, dass der Stall leicht zu reinigen ist, daher waren größere Öffnungen ein Muss. Außerdem sollte der Stall über eine kleine Voliere verfügen, da es in den vergangenen Wintermonaten eine Aufstallungspflicht gab, bei der das Nutzgeflügel unter Dach bleiben musste. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass eine Mini-Voliere nur einen vor Regen geschützten Kaltscharrbereich schaffen kann und keinen Auslauf ersetzen kann. Solche Ställe sind daher nur als geschützter Raum für die Nacht geeignet und nicht ausreichend für die Hühnerhaltung. Eine gute Vorstellung dazu ist, in einem Tiny House zu wohnen, was verlockend klingt, solange man die Möglichkeit hat, jederzeit ins Freie zu gehen. Niemand möchte Tag und Nacht gezwungen sein, im Tiny House zu bleiben.

Beispiel #1 – Prädikat „Annehmbar nach Aufrüstung“
Unser erstes Testobjekt war die XXL Hühnervoliere von zooprimus, die wir über Hecht bezogen haben. Der Stall besteht aus drei Bereichen: einem Hühnerhaus mit Kotbrett und Sitzstange, einem außen angegliederten Legenest und einer Voliere.

Die Montage der gelieferten Einzelteile gestaltete sich problemlos und konnte von einer Person in etwa eineinhalb Stunden erledigt werden. Der fertige Stall erstrahlte im Garten wie ein Leuchtfeuer. Für diejenigen, die den Farbton mögen – „Orange is the new black“ …

Die Qualität der Ausführung und Konzeption dieses Stalls liegt sicherlich im besseren Bereich der unteren Preisklasse. Die Materialqualität ist zwar nicht überragend – statt des in der Produktbeschreibung angegebenen Kiefernholzes wirkte es eher wie Pappelholz -, aber die Verarbeitung war sauber. Solange man keine hohen Ansprüche an Langlebigkeit stellt, erfüllt dieser Stall seinen Zweck vorerst. Jedoch haben wir bei unserem Testprodukt einige Schwachstellen festgestellt, die wir durch Nachbesserungen behoben haben:

Um die Voliere vor Regen zu schützen, haben wir die Rückseite des Stalls mit Siebdruckplatten verschalt.
Die Voliere haben wir unter das Legenest erweitert, um den Kaltscharrbereich zu vergrößern und das Legenest gegen Eindringlinge zu sichern. Standardmäßig ist nur ein Bretterboden im Rahmen des Legenests lose eingelegt, der von unten leicht hochgedrückt werden kann. Wenn Sie sich nicht die Mühe machen möchten, den Scharrflächenbereich zu erweitern, können Sie den Boden natürlich auch fest verschrauben. Es bietet sich außerdem an, eine geschlossene Dämmschicht auf dem Bretterboden des Legenestes zu platzieren.

Da der Stall ohne zusätzliche Überdachung vermutlich nur bedingt witterungsbeständig ist, haben wir ihn außen komplett mit der Einmal-Lasur HS Plus von Osmo (Farbton „Silberpappel“) gestrichen. Diese Lasur zeichnet sich durch ihre leichte Verarbeitbarkeit, ihre Unbedenklichkeit (geeignet selbst für Kinderspielzeug) und ihre hervorragende Schutzwirkung aus, wie sie sich bereits beim Bau eines Hochbeets bewährt hat.

Um prophylaktisch gegen Milbenbefall vorzugehen und den etwas unangenehmen Geruch der im Werk vorgenommenen Holzimprägnierung zu neutralisieren, haben wir den Innenraum komplett mit Hühnerstallfarbe gestrichen. Diese wurde uns freundlicherweise vom Kalk-Laden Kenter zum Testen zur Verfügung gestellt. Die Hühnerstallfarbe besteht zu 100% aus natürlichen Inhaltsstoffen und unterscheidet sich von herkömmlichem Sumpfkalk dadurch, dass sie auch für Holzoberflächen geeignet ist. Sie ist sehr ergiebig (ca. 20 qm/kg) und reicht neben dem Erstanstrich – abhängig von der Stallgröße – für mehrere regelmäßige Auffrischungsanstriche aus, was der Hygiene im Hühnerstall sehr zuträglich ist.

Das Dach des Stalls haben wir anstelle der vorgesehenen festen Verschraubung mit Scharnieren versehen. Dadurch kann das Dach komplett geöffnet werden, was die Reinigung des Stalls erleichtert und ermöglicht, dass eine gluckige Henne mitsamt ihrem Legenest hineingelangen kann.

Standardmäßig ist das Dach mit Dachpappe bezogen, was jedoch nicht optimal ist, um Milbenbefall vorzubeugen. Dennoch haben wir es belassen, aber zusätzlich einen erweiterten Dachüberstand geschaffen und PVC-Trapezplatten auf dem Hauptdach und dem Legenestdach angebracht, um einen zusätzlichen Wetterschutz zu gewährleisten.

Die Hühnerleiter im Inneren des Stalls sollte laut Montageanleitung verschraubt werden. Für eine leichtere Reinigung haben wir auch hier ein Scharnier eingefügt, damit die Leiter nach oben geklappt werden kann. An der Hühnerhaustür haben wir den billigen Holzriegel durch einen stabileren Metallriegel ersetzt.

Um den Stall mobil zu machen, haben wir ihn auf eine Siebdruckplatte mit Rädern montiert, wobei Dichtungsringe als Abstandshalter dienten. Zwei Winkeleisen dienen als Griffe, um den Stall leicht zu verschieben. Durch die wasserfeste Siebdruckplatte kann der Kaltscharrbereich bei Bedarf nun auch ausgespritzt werden.

In dieser umgebauten Form ist der Stall gut als Übergangslösung, Quarantänestall, Gluckenheim, Küken- oder Wachtelstall verwendbar. Für drei mittelgroße Hühner ist er jedoch auf Dauer zu beengt. Dennoch wurde der Stall von unseren „Probanden“ ohne Zögern angenommen und wird tagsüber gerne zum Legen und abends als Schlafplatz genutzt. Dies ist nicht bei allen auf dem Markt angebotenen Ställen der Fall, da es verschiedene Gründe für eine Ablehnung geben kann, wie zum Beispiel das Stallklima, die Ausleuchtung oder bei älteren Ställen der Befall mit Milben.

Mankos, die aufgrund der geringen Dimensionen nicht zu beheben sind:
Die Sitzstangen verdienen kaum ihren Namen, da sie nur etwa zwei Fingerbreit über dem Kotbrett angebracht sind und in einem Abstand, der nur die Nutzung einer Stange überhaupt ermöglicht. Als Einstreu im Kotbrett hat sich bei uns sogenannte „Vogelerde“ bewährt: Sie trägt nicht auf, dehydriert den Kot und bindet so rasch Gerüche. Für einen so kleinen Stall, wie es ein Gluckenheim oder Kükenheim ist, ist Vogelerde eine gute Wahl, jedoch nicht empfehlenswert für größere Ställe aus Kostengründen.
Eine „Milbenfalle“ (dazu mehr in einem weiteren Beitrag) lässt sich im Fall dieses Hühnerhauses von zooprimus jedoch nicht installieren, und gute Hygiene ist nur bei täglichem Ausmisten möglich. Bei drei Hühnern muss eines zwangsläufig in das Legenest ausweichen, wodurch auch dieses Nest schnell mal verschmutzt wird …

Das begrenzte Platzangebot in der Voliere erfordert zudem kreative Lösungen bezüglich Tränken und Futterautomatinstallation. Der gesamte Platz wird immerhin als Bewegungsfläche benötigt. Die üblichen Futterautomaten und Tränken für Wachteln nehmen zu viel Platz weg. Wir haben verschiedene platzsparende Versionen ausprobiert: Hühner, die mit Nippeltränken nicht vertraut sind, müssen sich zunächst daran gewöhnen. Für diejenigen, die es ausprobieren möchten, gibt es die Rohrteile für eine kleine DIY-Nippeltränke in jedem Baumarkt, und die Nippel können über Ebay erworben werden. Wir sind jedoch wieder davon abgekommen, da das Rohrsystem schwer zu reinigen ist.

Auch der DIY-Futterautomat aus Sanitärrohren, den Sie auf einem der Bilder sehen können, hat sich in dieser Form bei uns nicht bewährt, da die Hühner das Futter herausschmeißen.

Am besten funktionierte ein kleiner Futterbehälter, der auf Backsteine gestellt wurde, im Kaltscharrbereich, sowie eine große aufgehängte Tränke vor der Tür.

Beispiel #2 – Prädikat „Weniger empfehlenswert“
Wenn Sie sich fragen, ob es noch billiger geht, lautet unsere Antwort „Ja und Nein“. Ja, es geht noch billiger, aber die Qualität lässt dann zu wünschen übrig. Das HTI-Line Hühnerhaus „Anja“ haben wir getestet, um es mit unserem ersten Beispiel zu vergleichen. Im Bild sehen Sie beide Ställe: linksdie XXL-Hühnervoliere von zooprimus und rechts das Hühnerhaus „Anja“ von HTI-Line …

[Bild 2 x billiger Hühnerstall]

Lobend lässt sich bei dem HTI-Line Hühnerhaus lediglich erwähnen, dass es bei kurzfristigem Bedarf eine kostengünstige Notunterkunft für ein Huhn bietet. Ansonsten haben wir einige Mankos festgestellt:

Die Material- und Ausführungsqualität entspricht dem niedrigen Preis (unter 100 Euro). Für diesen Preis kann man keinen hochwertigen Stall erwarten. Das Holz splittert leicht bei der Montage, und die Größe reicht gerade einmal als provisorisches Zuhause für zwei kleine oder ein mittelgroßes Huhn aus (obwohl in der Produktbeschreibung sogar von Gänsen die Rede ist).

Die Schiebetüre zum oberen (mehr oder weniger) geschützten Bereich ist für langbeinige Hühner zu niedrig und lässt sich nicht sichern. Der obere Bereich verfügt lediglich über eine Holztüre und ein Gitter, sodass er nur bedingt vor Wind und Wetter schützt. Die Rückwand besteht aus einer ultradünnen Sperrholzplatte. Eine Sitzstange gibt es nicht, nur ein Kotbrett. Alles in allem ist dieser Stall eher als Kaninchenstall für den Sommer auf der überdachten Terrasse geeignet.

Trotz dieser Mankos haben wir versucht, das HTI-Line Hühnerhaus ebenfalls zu verbessern. Wir haben den Ministall erweitert, um ihn als Gluckenheim nutzen zu können. Dazu haben wir ein Mittelteil mit eingezogenem Boden und eine halbgewendelte Treppe hinzugefügt, um die Nutzfläche zu vergrößern. Unter dem Satteldach haben wir einen Rahmen eingebaut, sodass es aufklappbar wurde und die Glucke samt Legenest von oben eingesetzt werden kann. Das gesamte Konstrukt besteht nun aus drei Teilen, die mit Spannverschlüssen zusammengehalten werden, wodurch der Stall leicht versetzt werden kann. Mit diesen Verbesserungen ist der Stall nun für eine Zwerghenne mit Küken geeignet. Dennoch muss betont werden, dass der Aufwand bis hierhin nicht für jedermann geeignet ist.

Empfehlung: In eine langfristige Hühnerhaltung gut investieren!

Auf lange Sicht führt kein Weg an einem solide gebauten Stall vorbei. Es gibt namhafte Hersteller, die hochwertige Ställe anbieten, jedoch verlangen sie auch entsprechend hohe Preise. Wer jedoch plant, einen eigenen Hühnerstall zu bauen, sollte sich keine Illusionen über die Kosten machen. Auf Gartenhuehner.de wird beispielsweise eine Bauanleitung für einen sehr ausgeklügelten Hühnerstall angeboten, dessen Materialkosten mit 700 Euro angegeben werden.

Für diejenigen, die es nicht ganz so aufwendig mögen und eventuell zusammen mit ihren Kindern einen einfachen kleinen Hühnerstall für ein halbes Dutzend Zwerghühner bauen möchten, empfehlen wir einen Blick auf die Website www.plan-de-poulailler.fr. Dort werden 12 Baupläne für kleine, einfache Hühnerställe zum Selberbauen angeboten. Die Baupläne sind zwar auf Französisch, aber weitgehend selbsterklärend. Der Preis für das Bauplan-Paket beträgt 13,90 Euro.

Nach unseren Erfahrungen der letzten Monate und den Erkenntnissen darüber, was gut funktioniert und was nicht, haben wir uns entschieden, unseren eigenen Stall zu planen und bereits mit dem ersten Bauabschnitt begonnen. Ziel ist es, den Stall vor dem Wintereinbruch fertigzustellen, damit er bereit ist für den Einzug unserer „Probanden“… Mehr dazu in Kürze.

Was spricht für das Selberplanen und -Bauen eines Hühnerstalls?

Das Projekt „Hühnerstall selber bauen“ sollte nicht unterschätzt werden, vor allem wenn eigene Planungen vorausgehen. Wenn man den Stall selbst plant, kann er vollständig auf die eigenen Ansprüche zugeschnitten werden. Unsere Vorgaben waren beispielsweise:

  • der Stall sollte für 6-12 Hühner ausgelegt sein, wobei ein halbes Dutzend die „Stammbesatzung“ bildet und Nachwuchs zeitweise ebenfalls Platz haben sollte
  • der Stall sollte bei Bedarf in zwei Bereiche trennbar sein
  • beide Seiten sollten jeweils mit einem elektronischen Pförtner für die Hühnerklappen versehen werden
  • der Stall sollte eine überdachte Voliere haben
  • unter dem Stall sollte ein Kaltscharrbereich zur Verfügung stehen,
    der Stall sollte leicht zu reinigen sein
  • die Möglichkeit zur Installation einer Milbenfalle sollte gegeben sein
  • die Bausubstanz sollte ein gutes Raumklima gewährleisten, so wie man es auch bei Wohnhäusern wünscht.

Wie wir unseren Stall im Detail umgesetzt haben, aus welchen Komponenten er besteht und welche Überlegungen wir im Vorfeld der Umsetzung angestellt haben, erfahren Sie in unserem Beitrag „Gartenhühner (6) – Hühnerstall planen & bauen„.

Folgende (oder baugleiche) Produkte haben wir Ihnen in diesem Artikel vorgestellt:

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Gartenhühner – weitere geeignete Rassen


Unsere Begeisterung für Zwerg-Orpingtons (kurz: Zworpis) begann mit einer kleinen Henne, die als Brutmaschine für Australorp-Nachwuchs dienen sollte. Ihr freundliches Wesen und ihr ausgeprägter Charakter haben uns schnell für sich eingenommen. Außerdem stellte sich heraus, dass diese Rasse gut zu den örtlichen Gegebenheiten passt. Australorps waren recht unternehmungslustig, was grundsätzlich kein Problem darstellte, solange es die Nachbarn nicht störte … Aus einer Zwerghenne wurde schnell eine kleine Gruppe. Inzwischen züchten wir unsere eigenen blau-gesäumten Zwerg-Orpingtons.

Zwerg-Orpingtons: Eine gemütliche, brutfreudige Rasse

Für kleine Gärten und Bereiche, in denen nur niedrige Zäune errichtet werden können oder sollen, sind Zwerg-Orpingtons ideal. Sie sind ausgeglichen und ruhig, aber keineswegs langweilig. Sie sind den ganzen Tag damit beschäftigt, nach Futter zu suchen und ihre Umgebung zu erkunden. Zwerg-Orpingtons sind perfekt für Anfänger in der Hühnerhaltung geeignet. Wer sie einmal in seiner Hühnerschar hatte, wird ihnen vermutlich verfallen sein – so wie wir es sind. Wer könnte bei einem Anblick wie diesem, unserer ersten Zworpi-Henne, die mit den großen Australorps im Wald unterwegs ist, nicht schwach werden:

Wie ihre größeren Verwandten, sind auch die Zwerg-Orpingtons friedlich und zutraulich. Das macht sie nicht nur bei Anfängern in der Hühnerhaltung sehr beliebt. Außerdem zeigen sie wenig Interesse am Fliegen. Obwohl sie aufgrund ihres geringeren Gewichts im Vergleich zu den großen Orpingtons leichter abheben könnten, bleiben die Zwerge lieber am Boden. Ein Zaun von etwa 80 cm Höhe reicht in der Regel aus, um den Auslauf zu begrenzen. Sie sind sehr aktive Futtersucher und können sich, wenn sie ausreichend Platz und natürliche Nahrung haben, fast vollständig selbst versorgen.

Wenn du selbst Nachwuchs im Hühnerstall haben möchtest, sind Zwerg-Orpingtons eine gute Wahl. Für Hühnerhalter, die hauptsächlich eigene Frühstückseier wünschen, ist diese Rasse jedoch weniger optimal. Die Hennen sind sehr brutfreudig, und es kann vorkommen, dass alle Hennen gleichzeitig brüten möchten und in dieser Zeit keine Eier legen. Wenn du grundsätzlich keinen Nachwuchs möchtest, sei es von deinem eigenen Hahn oder über gekaufte Bruteier, kannst du die Hennen entglucken lassen (dazu gibt es in einem der folgenden Artikel weitere Informationen). Es ist jedoch einfacher und tiergerechter, sich in diesem Fall für eine Rasse ohne ausgeprägten Bruttrieb zu entscheiden.

Gartenhühner: Die Wahl der Rasse und des Ursprungs

Für Anfänger empfiehlt es sich, eine Liste potenzieller Rassen zu erstellen und derjenigen Rasse den Vorzug zu geben, für die man einen Züchter (und damit meinen wir nicht einfach einen Geflügelhändler) in der Nähe findet. Dadurch spart man nicht nur lange Anfahrtswege, sondern der Züchter kann auch bei anfänglichen Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Rassehühner kosten in der Regel zwischen 10 und 20 Euro – abhängig vom Alter. Junghühner mit geringfügigen Abweichungen vom Rassestandard (die für den Aufbau einer Zuchtlinie unerheblich sind) sind möglicherweise günstiger zu haben. Züchter, die Tiere abgeben, finden sich in Kleinanzeigen im Internet, über Rassegeflügelzuchtvereine oder auf sogenannten „Taubenmärkten“.

Gartenhühner – eine Auswahl geeigneter Rassen

Nach sorgfältiger Vorüberlegung ist es an der Zeit, das Projekt „Gartenhühner“ mit einer genauen Bestandsaufnahme des verfügbaren Platzes und der Auslaufmöglichkeiten voranzutreiben. Hierbei stellen sich folgende Fragen:

  • Wo kann der Hühnerstall platziert werden?
  • Welche Größe ist für den Stall möglich und notwendig?
  • Welche Hühnerstall-Typen sind laut Baurecht erlaubt?
  • Wie kann der Auslauf gestaltet werden?
  • Ist für einen ländlichen Standort ein komplett freier Auslauf möglich oder muss ein Zaun errichtet werden?

Die Antworten auf diese Fragen sind nicht nur für die Gartenplanung relevant, sondern auch entscheidend für die Auswahl der passenden Hühnerrasse(n). Schließlich haben die verschiedenen Hühnerrassen höchst unterschiedliche Eigenschaften und Bedürfnisse: Einige Hühner sind ausgezeichnete Futtersucher und fühlen sich mit uneingeschränktem Auslauf am wohlsten, während andere aufgrund ihres Gewichts oder ihrer speziellen Federkleider nicht fliegen können und nur begrenzte Bewegungsfreiheit benötigen.

Geeignete Hühnerrassen für die Gartenhaltung

Für die Haltung von Gartenhühnern sind vor allem Rassen geeignet, die nicht allzu flugfreudig sind und einen zutraulichen, ausgeglichenen und ruhigen Charakter haben. Bei unserer Wahl der Hühnerrasse waren insbesondere folgende Eigenschaften entscheidend:

  • Zutraulichkeit
  • Freundlichkeit und Verträglichkeit
  • Legeleistung und Fleischqualität (Zwiehuhn)
  • Bruttrieb
  • Farbschläge und gesamte Optik
  • Wetterfestigkeit
  • Futtersuche (Auslaufbedarf, Scharrverhalten)
  • Flugverhalten

Besonders bei (freilaufenden) Gartenhühnern wird die Zutraulichkeit geschätzt – ähnlich wie bei anderen Haustieren. Ein sanftmütiger Charakter und ein friedliches Miteinander sind ideale Voraussetzungen für eine stressfreie Haltung. Da uns die Hühner natürlich mit Eiern versorgen sollen, war uns eine Legeleistung von etwa 180 Eiern pro Jahr wichtig. Zusätzlich sollte es sich um eine Zwiehuhnrasse handeln, die auch für eine Fleischgewinnung geeignet ist. Ein vorhandener Bruttrieb ist ein Indikator dafür, dass die Rasse noch natürliche Instinkte besitzt, die bei der Zucht auf Wirtschaftlichkeit oft verloren gehen. Natürlich legten wir auch Wert auf die optische Erscheinung der Hühner und schlossen von vornherein Rassen mit weißen Farbschlägen aus, um keine zu offensichtlichen Beute für Raubvögel anzuziehen. Um widrige Wetterbedingungen gut zu überstehen, sollten unsere Hühner wetterfest sein. Wir berücksichtigten auch den Auslaufbedarf und nahmen etwas schlechtere Futtersucher in die engere Auswahl, die zwar bei Freilauf zusätzliches Futter benötigen, aber den Garten weniger bearbeiten. Zuletzt sollte die Flugfreude nicht allzu stark ausgeprägt sein, damit die Hühner bei Bedarf leichter unter Kontrolle gehalten werden können.

Groß oder Zwerg – die richtige Größe für den Garten

Möglicherweise denken manche, dass es bei begrenztem Platz im Garten sinnvoller ist, kleine bis mittelgroße Hühnerrassen zu wählen. Allerdings geht die Annahme „Kleines Huhn, weniger Platzbedarf“ nicht immer auf, da kleine Hühnerrassen oft agiler sind als größere Exemplare. Die gemütlicheren unter den Zwergen ähneln den großen Rassen eher, indem sie ebenfalls behäbig und genügsam sind. Die Eigenschaften der Zwerghühnerrassen ähneln also weitgehend denen der großen Rassen, nur dass sie etwas kleiner und leichter sind und kleinere Eier legen.

Da wir das Experiment „Gartenhühner“ zunächst mit nur drei Hühnern starten wollten, jedoch normale große Eier bevorzugten, beschränkten wir uns vorerst auf große Rassen. Nachdem wir die typischen Merkmale der Rassen abgewogen hatten, kamen folgende in die engere Auswahl:

  • Australorp (gute Legeleistung, frühreif, elegantes Erscheinungsbild, jedoch agil und flugfähig, wenig Bruttrieb)
  • Bielefelder Kennhuhn (sehr gute Legeleistung, fliegt nicht, wenig Bruttrieb)
  • Cochin (guter Bruttrieb, durch tiefen Stand und befiederte Läufe weniger „geländegängig“, geringe Eierproduktion)
  • New Hampshire (robuste Hühner mit idealen Eigenschaften für die Gartenhaltung, wenig Bruttrieb)
  • Orpington (guter Bruttrieb, aufgrund von Größe und Gewicht viel Platz im Stall erforderlich, oft schlechte Befruchtungsrate)
  • Plymouth Rock (großes, robustes Huhn, flugfaul, wenig Bruttrieb)
  • Sussex (großes, robustes Huhn mit idealen Eigenschaften für die Gartenhaltung, wenig Bruttrieb)
  • Wyandotte (viele hübsche Farbschläge, ideal für die Gartenhaltung, legt im Winter keine Eier)

Die passende Wahl: Sympathie entscheidet

Die Australorps waren zunächst aufgrund ihres unglücklichen Namens – der aus der Kreuzung australischer Hühnerrassen mit Orpingtons entstand – die letzten Hühner, mit denen wir uns intensiver beschäftigten. Doch am Ende fiel unsere Entscheidung tatsächlich zugunsten dieser Rasse aus: Die drei halbwüchsigen Australorp-Hühnchen, die wir in unseren Garten holten, erwiesen sich als echter Glücksgriff. Sie waren nicht nur liebenswert und leise, sondern auch vorbildlich im Verhalten – ohne dabei langweilig zu wirken. Ihr Erscheinungsbild tat sein Übriges: Das glänzende schwarze Gefieder mit grünem Schimmer, die dunkelgrauen Läufe und die cremefarbenen Krallen und Sohlen verliehen ihnen eine einzigartige Schönheit. Besonders faszinierend waren ihre dunkelbraunen „Knopfaugen“, die uns regelrecht verzauberten und sofort eine Verbindung zu den Tieren aufbauten.

Australorps: Charakterstarke Entdecker

Die Australorps erwiesen sich als aufgeweckte, aber keineswegs hektische Hühner. Schon nach drei Tagen hatten sie aus der Hand gefressen und kamen auf Zuruf angelaufen – vor allem, wenn leckere Köstlichkeiten wie Mehlwürmer oder Melonenschnitze lockten. Ihre Entwicklung verlief wie erwartet, und sie begannen bereits mit einem knappen halben Jahr mit dem Eierlegen.

Diese Hühnerrasse ist perfekt für einen Garten mit üppigen Stauden und schattenspendenden Gehölzen geeignet. Solche Areale entsprechen den natürlichen Bedürfnissen der Hühner, die gerne scharren und picken. In gut bewachsenen Bereichen wird jedoch kaum gescharrt, sondern die Hühner wandern ruhig und bedächtig umher. Das wühlende Verhalten ist vor allem an Stellen zu beobachten, wo offene Erde oder Laub zu finden ist.

Wenn die Hühner ausreichend Platz haben und genügend Futter erhalten, braucht man sich keine Sorgen über giftige Pflanzen zu machen. Der natürliche Instinkt der Tiere bewahrt sie vor solchen Gefahren. Selbst die Maiglöckchenmatten in unserem Garten haben den Hühnern nicht geschadet.

Die ideale Kombination: Freilauf und begrenzter Gartenzugang

Die Haltung von Hühnern im Garten bereitet Freude und dient nicht zuletzt dem biologischen Pflanzenschutz: Unter niedrigen Gehölzen und Rosensträuchern legen sich die Hühner gerne Kuhlen für Staubbäder und Ruheplätze an. Wenn wir im Garten arbeiten, sind sie stets in unserer Nähe. Hühner im Garten sind eine natürliche Methode, um Schädlinge wie den Buchsbaumzünsler zu bekämpfen – diese werden einfach weggepickt.

Um den Garten vor zu vielen Hinterlassenschaften der Hühner zu bewahren (Hühner haben ein sehr aktives Verdauungssystem), empfiehlt es sich, ihnen einen großen Auslauf zu geben und sie nur unter Aufsicht oder beispielsweise in der letzten Stunde vor dem Zubettgehen im Garten frei herumlaufen zu lassen. Die beste Lösung für Mensch und Tier ist ein Garten mit beschränktem Zugang, der gleichzeitig Freilauf in anderen Bereichen ermöglicht.

Alleine gelassene Australorps können recht unternehmungslustig sein. Obwohl sie schnell eine Bindung zum Stall entwickeln und von ihren Ausflügen immer von selbst zurückkehren, mögen nicht alle Nachbarn ihren ungebetenen Besuch. Vor allem pubertierende Australorps können aus dem Stand gut und gerne über 1,60 Meter hochfliegen. Falls kein uneingeschränkter Freilauf möglich ist, sollten sie durch einen hohen Zaun begrenzt werden.

Für wen sind Australorps geeignet?

Hühner dieser Rasse sind – sofern die örtlichen Gegebenheiten ihren Bedürfnissen entsprechen – auch für Anfänger empfehlenswert: Sie sind robust, sanftmütig und vor allem äußerst fleißige Eierleger. Die Australorp-Hühner haben sich zu einer unserer Lieblingsrassen entwickelt. Allerdings sind sie weniger für sehr kleine Gärten geeignet. Diese Hühner fühlen sich am wohlsten, wenn sie auf Erkundungstour gehen können und es ausreichend Buschwerk gibt. Daher empfehlen wir sie vor allem für Freilandhaltung, wenn Nachbarschaftsbesuche erwünscht sind, oder für große Gärten mit viel Buschwerk und hohen Einfriedungen. Letztendlich hängt die Entscheidung von den örtlichen Gegebenheiten und persönlichen Vorlieben ab, ob diese Rasse einem zusagt.

White (Plymouth) Rock: Massiv, aber leistungsstark

Auf der Suche nach weiteren schwarzen Australorps wurde uns von einer Hobbyhalterin ein „weißes Australorp-Jungtier“ angeboten. Obwohl die gelben Läufe darauf hinwiesen, dass es sich nicht um ein Australorp handelte, nahmen wir das Tier dennoch mit.

Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass es sich bei dem Tier um eine White-Rock-Henne handelte: eine regelrechte Wuchtbrumme, inzwischen die Alpha-Henne in der Schar, zutraulich, verfressen und äußerst robust. Mit durchschnittlich fünf großen Eiern pro Woche von jeweils etwa 75 Gramm erwies sie sich als extrem gute Eierlegerin.

Die White Rocks, eine Varietät der Plymouth Rocks, sind in unseren Breitengraden unter Hobbyhaltern kaum bekannt. Doch im englischsprachigen Raum erfreuen sich die White-Rock-Hühner großer Beliebtheit bei Haltern, die die idealen Eigenschaften dieses Zwiehhuhns für Selbstversorger zu schätzen wissen – gute Mästbarkeit und Legefreudigkeit über mehrere Jahre hinweg! Aufgrund ihrer Legefreudigkeit, des geringen Bruttriebs und ihrer Robustheit wurden die White Rocks auch als Ausgangsrasse für Legelinien genutzt.

Trotz ihrer Masse – unsere Henne wiegt 3,5 kg – sind die White Rocks erstaunlich beweglich und erinnern an „Eddie, the Eagle“: Beweglichkeit gepaart mit Verfressenheit und Intelligenz führt gelegentlich zu dem Versuch, auf Entdeckungstour zu gehen. Die Einzäunung sollte – vor allem in ebenem Gelände – mindestens 1,60 Meter hoch sein, um Ausbruchsversuche zu verhindern.

Wenn die örtlichen Gegebenheiten passen, sind die White Rocks äußerst unkomplizierte Hühner. Die Frage stellt sich also, warum sie bei uns nicht so verbreitet sind, obwohl sie so robust und gut für die Hobbyhaltung geeignet sind. Die Erklärung liegt wahrscheinlich darin, dass Hobbyhalter zunehmend ausgefallenere oder trendige Hühnerrassen bevorzugen. Die Wahl der Hühnerrasse scheint heutzutage immer mehr zu einer Prestige-Angelegenheit zu werden. Obwohl die White Rocks nicht auf optische Merkmale gezüchtet wurden, sind gut gepflegte Tiere doch beeindruckende Erscheinungen und verdienen unsere absolute Empfehlung für Selbstversorger.

Fazit

Die Auswahl der richtigen Hühnerrasse für die Gartenhaltung erfordert sorgfältige Überlegungen. Bei der Entscheidung sollten nicht nur die rassetypischen Eigenschaften, sondern auch der verfügbare Platz und die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt werden. Für unseren Garten haben wir uns für die charmanten Australorps entschieden, die durch ihre Zutraulichkeit und gute Legeleistung überzeugen. Sie fühlen sich in unserem Staudengarten mit ausreichend Buschwerk besonders wohl und sorgen für eine natürliche Schädlingsbekämpfung.

Zusätzlich bereichern die imposanten White-Rock-Hühner unsere Hühnerschar. Obwohl sie noch weniger bekannt sind, haben sie sich als äußerst robuste und leistungsstarke Hühner erwiesen. Ihre gute Mästbarkeit und Eierleistung machen sie zu wertvollen Gefährten für Selbstversorger.

Die Auswahl der passenden Hühnerrasse hängt letztendlich von den individuellen Vorlieben und den Gegebenheiten des Gartens ab. Die richtige Entscheidung führt zu einer glücklichen und harmonischen Gemeinschaft von Mensch und Huhn im Garten.

 

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