Die Haltung von Hühnern erfordert sorgfältige Planung sowohl für den Stall als auch für den Auslauf, sei es im Garten oder in einem separaten Bereich. Bei der Planung müssen sowohl die gesetzlichen Bestimmungen zur Tierhaltung als auch die örtlichen baurechtlichen Vorschriften berücksichtigt werden. Die Haltungsbedingungen für die gewerbliche Geflügelzucht werden durch die „Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung“ (kurz: TierSchNutztV) geregelt. Diese Verordnung legt den Maximalbesatz pro Quadratmeter Stall und die Mindestauslauffläche pro Huhn fest und berücksichtigt auch die Massentierhaltung.
Bei der Bodenhaltung dürfen neun Hennen pro Quadratmeter Stall gehalten werden, ohne zusätzlichen Auslauf. Bei der Freilandhaltung sind es ebenfalls neun Hennen pro Quadratmeter Stall, jedoch mit zusätzlichen vier Quadratmetern Auslauf pro Henne. In der Biohaltung dürfen sich maximal sechs Hennen einen Quadratmeter Stall teilen, während pro Henne vier Quadratmeter Auslauf zur Verfügung stehen müssen.
Auch bei privaten Hühnerställen sollten die Mindestanforderungen der Biohaltung nicht unterschritten werden. Besonders die Stallfläche sollte großzügig bemessen sein. Für die Hobbyhaltung empfiehlt sich eine Stallfläche von einem Quadratmeter pro drei Hühner (oder fünf Zwerghühnern oder 20 Küken). Der Stall sollte jedoch nicht zu groß sein, da die Körperwärme der Tiere in einem kleinen Raum im Winter besser für eine ausreichende Raumtemperatur sorgt. Ein überdimensionierter Stall führt außerdem zu einem höheren Einstreuverbrauch.
Bei der Planung von Hühnerställen und Ausläufen ist auch die Geflügelpestverordnung relevant, die auf Basis des Tierseuchengesetzes erlassen wurde. Diese Verordnung ist wichtig, da sie im Falle einer Seuche wie der Vogelgrippe die Grundlage für eine Aufstallungspflicht in der Region bildet. Um den Vorgaben gerecht zu werden, sollten Hühner neben einem geschlossenen Stall auch Zugang zu einem überdachten Bereich haben, der als Kaltscharrbereich dient. Ein Freilaufbereich im Garten erfüllt nicht die Anforderungen, daher ist der Bau einer festen Voliere äußerst sinnvoll.
Die Voliere für zufriedene Hühner
Bei einem geschlossenen Gehege mit festem Dach gelten dieselben baurechtlichen Vorschriften wie für den Hühnerstall. Die genauen Bestimmungen können je nach Gemeinde und Baugebiet variieren. Um genaue Informationen über die erlaubte Größe und die vorgeschriebenen Abstandsflächen zu den Grundstücksgrenzen zu erhalten, empfiehlt es sich, mit dem örtlichen Bauamt zu sprechen. Auch für eine Voliere gelten die Anforderungen an das Platzangebot pro Huhn, wobei die Flächen von Hühnerhaus und angeschlossenem Gehege addiert werden können.
Bei der Gestaltung der Voliere müssen auch die Vorschriften zum Seuchenschutz beachtet werden. Im Falle einer Stallpflicht muss der Kontakt zwischen Nutz- und Wildtieren verhindert werden, um die Übertragung von Krankheitserregern auszuschließen. Ausscheidungen von Wildvögeln dürfen nicht in den Stallbereich gelangen und umgekehrt. Daher sollte die Voliere ein geschlossenes Dach mit Überstand haben.
Ein Gartenhaus als Hühnerstall mit Voliere nutzen
Für diejenigen, die einen soliden Hühnerstall für etwa ein Dutzend Hühner planen, aber wenig Erfahrung im Bau haben, kann ein Gartenhaus als „Grundgerüst“ dienen. Mit einem stabilen Fundament kann das Gartenhaus bereits ohne großen Aufwand als Hühnerstall genutzt werden. Es wird jedoch empfohlen, eine zusätzliche Dämmung anzubringen, nicht unbedingt als Kälteschutz für die Hühner (die meisten Rassen benötigen dies nicht), sondern eher als Schallschutz. Sowohl Hähne als auch Hennen können morgens recht laut sein, was nicht nur die Nachbarn stören kann.
Die Dämmung sollte an der Innenwand angebracht und mit Sperrholzplatten luftdicht abgeschlossen werden. Eine sorgfältige Abdichtung verringert im Sommer das Risiko von Milbenbefall.
Ein Gartenhaus als Basis für einen eigenen Hühnerstall muss das Projekt nicht zwangsläufig teurer machen. Ein solider selbstgebauter Hühnerstall für etwa ein Dutzend Hühner kostet im Durchschnitt rund EUR 1.200,00. Da es bereits gute Gartenhäuser für EUR 600,00 bis 900,00 zu kaufen gibt, die lediglich gedämmt werden müssen, bleibt das Budget insgesamt gleich.
Unser Tipp beim Kauf eines Gartenhauses zur Nutzung als Hühnerstall ist, alle möglichen Szenarien und Wetterbedingungen zu bedenken und nach Möglichkeit ein Gartenhaus mit Anbaudach zu wählen. Unter dem Vordach lässt sich mühelos eine Voliere errichten. Ein Gartenhaus mit Anbaudach und einer Eckeingangstür ist ideal, da der Zugang zum Stall überdacht ist und neben der Tür eine überdachte Voliere eingerichtet werden kann.
Für die Sicherheit der Hühner ist es wichtig, dass der Boden der Voliere so beschaffen ist, dass die Hühner keinen Durchschlupf freischarren können und potenzielle Beutegreifer nicht eindringen können. Hierfür können einbetonierte Pfosten und Kantensteine verwendet werden. Bei Gartenhäusern ist es selbstverständlich, dass das Fundament gut verfestigt ist. Eine Bodenplatte aus Beton oder Pflasterplatten ist auch für den Volierenbereich eine gute Wahl, da sie die beste Lösung in Bezug auf Ein- und Ausbruchsicherheit bietet, auch wenn sie etwas aufwendiger ist. Eine Sandschicht von mindestens zehn (besser 20) Zentimetern Höhe auf der Bodenplatte ermöglicht regelmäßige Reinigungen und bei Bedarf den vollständigen Austausch. Für die Seiten der Voliere eignet sich ein Drahtgitter mit möglichst geringer Maschenweite – maximal ein Zentimeter wird als sicher angesehen.
Die passende Einfriedung für Voliere und Freilauf
Wer eine Voliere anlegen möchte und einen Garten hat, in dem die Hühner frei laufen können, muss auch entscheiden, welches Zaunbaumaterial am besten geeignet ist. Maschendrahtzaun erfüllt sicherlich alle Anforderungen und ist zudem sehr preiswert. Allerdings ist seine Montage etwas schwieriger, da er gespannt sein muss, um die nötige Festigkeit zu gewährleisten. Das erfordert zusätzliche Arbeit und stabile Pfosten, die im Boden einbetoniert werden müssen.
Zaunelemente wie Doppelstabmatten sind deutlich einfacher zu montieren, aber dafür auch teurer. Je nach Ausführung bringen sie ein gewisses Eigengewicht mit sich, weshalb stabile Zaunpfosten erforderlich sind, am besten solche, die im Boden einbetoniert sind. Eine gute Alternative sind sogenannte 3D-Stabmatten. Sie sind leichter als Doppelstabmatten und erlangen ihre Stabilität durch drei vertikale Sicken, die den Zaunfeldern eine höhere Verwindungssteife verleihen. Einstab- oder 3D-Stabmatten benötigen im Grunde nicht einmal Pfosten, sondern können sogar gegeneinander gestellt und einfach mit Kabelbindern verbunden werden, solange sie in einem Winkel von maximal etwa 120 Grad zueinander stehen. Zaunpfosten können problemlos mit Einschlaghülsen in den Boden gesetzt werden. 3D-Stabmatten eignen sich daher auch hervorragend, um vorübergehende Lösungen zu schaffen, falls die Hühner vorübergehend umziehen oder getrennt werden müssen.
Das Stichwort „Provisorium“ kann auch in Bezug auf das Baurecht nützlich sein: Je nach Lage des Grundstücks können Einfriedungen (bau-)genehmigungspflichtig sein. In der Regel stellen mobile Geflügelzäune kein Problem dar, jedoch können fest verankerte oder für einen längeren Zeitraum installierte Zäune (ebenso wie Hecken) eine Baugenehmigung erfordern.
Zubehör für den Bau des Auslaufs
Je nach gehaltener Hühnerrasse und den vor Ort vorkommenden Raubtieren ist der Aufwand für die Einfriedung des Auslaufs unterschiedlich. Im Fall unserer Zwerg-Orpingtons haben sich einfache und kostengünstige Lösungen bewährt:
Zaun:
- Geflügelnetz von Pieloba
- (Ersatz-)Pfähle mit Doppelspitze von VOSS.farming
- (für höhere Einzäunung) Baustahlstäbe mit einem Durchmesser von 16 mm (erhältlich beim Stahlhändler oder online)
Türen im Zaun:
- Zaunpfosten (aus dem Baumarkt oder Gartencenter)
- Fenderösen als „Türband“
- Einstabmatten als „Türblatt“
Abtrennungen und Pferch zum Einfangen:
- Einstabmatten, die mit wiederverwendbaren Kabelbindern verbunden werden
Mit Einstabmatten lassen sich sehr flexibel Abtrennungen zwischen den einzelnen Auslaufbereichen schaffen, sodass Wechselweiden ermöglicht werden. Selbst auf kleinstem Raum können „Schleusen“ geschaffen werden, die es ermöglichen, die Hühner je nach Bedarf in den einen oder anderen Auslaufbereich zu führen. Ein Mühlespiel kann als Inspiration für eine effiziente Anordnung dienen.